Unbekannt ist, wie lange hier eine Mühle betrieben wurde, bzw. wann ein Mühlenbetrieb wieder aufgenommen wurde. Fassbar wird dieser Standort erst wieder Mitte des 19. Jahrhundert Im Kronberger Mühlenverzeichnis von 1854 wird hier noch keine Mühle genannt; Emminghaus nennt 1862 die Mühlen des Herrn Becker, also zwei Mühlen desselben Besitzers hintereinander, was unklar ist, weil Wolf Herzfeld an diesem Standort ab 1850 eine Schleifmühle (wohl in Kommission) betrieb, für die als Eigentümer 1863 Friedrich Herget im Gewannbuch eingetragen ist. Allerdings soll bereits 1860 die Stahlschleiferei der Gebrüder Herget in eine neu erbaute Mühle nahe dem späteren Sensenhammer verlegt worden sein.
Möglicherweise betrieb Becker kurzzeitig auch das alte Gebäude der Mühle. (Geklärt werden müssten noch die Beziehungen zwischen diesem Betrieb, der ebenso wie die Maschinenfabrik Spang auch Herzfeldsche Schleifmühle genannt wurde.) In die frei gewordenen Räume zieht die Weißnäherei Kels, nach Stillstand die Firma Menges/Gebrüder Klugmann ein und betreibt eine Ölmühle. Wilhelm Menges lässt das Wasserrad erneuern und installiert eine hydraulische Ölpresse. Nach Einstellung der Wasserkraft und Abschaffung der Fruchtpressen wird von 1925-1944 mit Dieselmotorantrieb Roheis hergestellt, danach bis 1963 Weinbrand- und Likörherstellung Menges.
Im Verzeichnis der Wohnplätze von 1880: 1 Wohnhaus, 24 Einwohner. (Mühlensignatur 04.M07)
(Universität Koblenz-Landau, Geographie / Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und Förderverein des Kreisarchivs e.V., 2012)
Quelle
Recherche Berg (Mühlensignatur 04M07)