Eisenschmiede und Mühle Sorge an der Weil

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Schmitten
Kreis(e): Hochtaunuskreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 17′ 20,16″ N: 8° 27′ 41,02″ O 50,28893°N: 8,46139°O
Koordinate UTM 32.461.631,61 m: 5.570.895,16 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.461.691,07 m: 5.572.684,25 m
Flurnamen: Sörger Grund, Sorgengrund.

Das Gelände der Schmiede/Mühle gehörte zur Waldgenossenschaft Hohe Mark, das Dorf Brombach zur Stockheimer Mark. Auf dem Gelände der Eisenschmiede soll davor eine Mahlmühle gestanden haben.

Wahrscheinlich handelt es sich bei frühen Mühle Nennungen für Brombach um den Standort der Sorge, zum Beispiel 1492 im Mühlenverzeichnis der Herrschaft Usingen „Krags Mühle zu Brombach“. 1507 stellt Adam von Stockheim einen Bestandsbrief für die Eisenschmiede „uf der Sorge“ aus. Die drei Häuser zahlten Abgaben nach Usingen, deshalb durfte der Holzbedarf der Schmiede in der Stockheimer Mark gedeckt werden. 1531 wird in einem Vergleich festgelegt, dass auf der Sorge in der Hohen Mark nur drei Behausungen gebaut werden dürfen und dass jegliches Kohlebrennen in der Mark untersagt ist. 1575 wird festgehalten, dass die Abgaben, die früher an die Herren von Reifenberg gingen, jetzt an Kurpfalz gezahlt werden. Kaethner nimmt an, dass die um 1580 erwähnte „Mölen Müln uff der Weil“ sich auf Brombach bezieht, möglich ist aber auch hier der Standort der Sorge.

Im 16. Jahrhundert Familiennamen Böcker (Bocher), Muck und Rühl. Um 1580 ernährt die Schmiede fünf Familien. 1598 schreibt Philipp Bocher auf dem Treisberg, seine Vorfahren hätten die Eisenschmiede auf der Sorg besessen, sogar kurzzeitig er selbst. In den Dorfweiler Ortsakten, ohne Datum. Anfang 17. Jahrhundert bittet David Frantzoß darum, dass ihm erlaubt wird, die Ölmühle zu Brombach, die Sorg genannt, anzurichten und zu gebrauchen. Unklar sind Standort (eventuell Brombach) und eventuelle Genehmigung. Eine Ölmühle ist bisher am Standort der „Sorge“ nicht nachgewiesen. Laut Kaethner ist der Familienname Sorg erst ab 1586 fassbar. In den 30er Jahren des 17. Jahrhundert gehört das Unternehmen Hans Heinrich Sorg, einem Eisenhändler aus Frankfurt. Es werden auch neben der Schmiede wieder eine Mahlmühle und eine Schleifmühle genannt. Im 17. Jahrhundert kommt das Gebiet der Sorge erst zu Nassau, dann zu Reifenberg, dann zu Waltbott-Bassenheim. Im Dreißigjährigen Krieg werden alle Gebäude und die Wasserversorgung ruiniert. 1662 überträgt Graf Walrad an Philipp Ludwig von Reifenberg alle seine auf die Sorgische Eisenhütte bei Brombach Bezug habenden Ansprüche gegen eine Bezahlung von 441 ½ Florin; 1663 bekommt Philipp Ludwig anstatt eines Bestenhaupts (Besthaupt = beim Tod eines Hörigen fällige Naturalabgabe) ein Haus und einen Platz auf der Sorge zwischen den Wegen gelegen. 1681-83 lässt Kurmainz Kostenvoranschläge für einen Wiederaufbau machen, der nicht erfolgt.

Quelle
Recherche von Frau Ingrid Berg (Signatur 10.M09)

Literatur

Geisthardt, Fritz (1970)
Waldschmieden im Taunus. In: Nassauische Annalen 81, S. 134-144. S. 143f., o. O.
Kaethner, Rudi H.; Kaethner, Martha (1983)
Die Sorge. In: 50 Jahre Freiwillige Feuerwehr Brombach, o. O.
Kreisarchiv des Hochtaunuskreises (Hrsg.) (2012)
Mühlen im Hochtaunuskreis: Urselbach, Westerbach, Rentbach, Rombach/Liederbach, Dattenbach, Emsbach, Weil, Wiesbach, Literatur- und Abbildungsverzeichnis. (Mühlen im Hochtaunuskreis: Historische Standorte, Wasserläufe, Betriebe und Betreiber, eine Dokumentation - begründet von Reinhard Michel, fortgeführt von von Ingrid Berg und Alexander Wächtershäuser, Band 2.) S. 246, Bad Homburg v.d. Höhe.
Spahn, Günter (2003)
Gewogen und zu schwer befunden. In: Hochtaunusblätter 16, S. 6-19. Schmitten.

Eisenschmiede und Mühle Sorge an der Weil

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Fernerkundung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1492, Ende 1681

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„Eisenschmiede und Mühle Sorge an der Weil”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-59155-20130110-4 (Abgerufen: 16. April 2024)
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