Kleinmühle, Weilstraße 48 (Weilrod / Rod an der Weil)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Weilrod
Kreis(e): Hochtaunuskreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 20′ 16,55″ N: 8° 22′ 54,78″ O 50,33793°N: 8,38188°O
Koordinate UTM 32.456.012,92 m: 5.576.387,19 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.456.070,11 m: 5.578.178,43 m
1492 geheißen „Contzmans Hen Mohle“; 1507 im Besitz der Ritter von Landeck. Hermann von Cöln erwirbt die Mühle 1545. 1614 Hans Reiter kauft den Mühlenbetrieb, errichtet daneben 1632 eine Schleifmühle. 1652 kauft Paulus Vogt die Mühle. Im Verzeichnis von 1694 wird Hans Conrad Fritz genannt; 1713 hat Peter Eisen die Mühle eigentümlich von diesem ererbt. Cratzenbacher Müller Nehl heiratet (Tochter von Peter Eisen) 1720 in die Kleinmühle ein. 1749 Verkauf an Müllergesellen Johann Jost Will. Die Mühle muss stark reparaturbedürftig gewesen sein. Die Inschrift auf einem Hausbalken: „Erbaut durch Johann Jost Will am 20. Juli 1764“ weist auf eine Neuerrichtung hin. 1775 bittet Will um Aufhebung des Bannrechts, damit er auch für Nieder- u. Oberlauken sowie in Gemünden mahlen kann. Gesuch wird abgelehnt. Im Verzeichnis von 1818 Mahlmühle obig dem Ort, Conrad Will.

1826 will Philipp Will aus der Kleinmühle neben seiner Mahlmühle auch eine lmühle anlegen. Er schreibt, dass dort auf der Kleinmühle schon früher Öl geschlagen wurde, die Mühle aber eingegangen sei (HHStAW, Abt. 242, Nr. 991 – dieser Hinweis fehlt bei Kaethner). 1829 soll die Mühle schuldenhalber versteigert werden, sie wird von Martin Eckhardt übernommen, dessen Tochter Johann Philipp Veidt heiratet. Nach den Eintragungen im Stockbuch hat Philipp Weidt (d.i. Veidt I.) im Juli 1845 ein zweistöckiges Wohnhaus mit Mahlmühle, belegen oberhalb des Dorfes am Weilbach, gekauft. Die Mühle war belastet (bis wann ?) mit Abgaben zugunsten des Herzogl. Domänenfiskus, wahrscheinlich aus einer alten Vereinbarung von 1784 (siehe Hammermühle/ Bangertsche Mühle). Im Mühlenverzeichnis von 1854 wird sie als Privatmühle des Phil. Veit „oben dem Ort“ bezeichnet, die denselben Wassergraben wie die Ölmühle des Phil. Kinehl hat, so dass sich die beiden Mühlen bei schwachem Wasser abwechseln müssen.

Emminghaus nennt 1862 ebenfalls Veit als Mühlenbetreiber. 1869/70 findet die Abschreibung der Bannpacht und die Ablösung der Wasserlaufabgabe (durch Geld) bei der Kleinmühle des Philipp Veit I. statt. In den Akten der Unfallversicherung der Müller-Berufsgenossenschaft 1886 wird Christian Will genannt, der einen Beschäftigten mitversichert. Durch Heirat hatte die Müllerfamilie Will bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhundert die Mühle in Händen. Danach heiratet Willi R. Wraase aus Pommern in die Mühle ein.

1964 Besitzer des Anwesens Familie Wraase-Will (Elektro-Wraase).
Im Verzeichnis der Wohnplätze von 1880: 1 Wohnhaus, 6 Einwohner.

(Universität Koblenz-Landau, Geographie / Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und Förderverein des Kreisarchivs e.V., 2012)

Quelle
Recherche von Frau Ingrid Berg (Signatur 10.M28)

Literatur

Kreisarchiv des Hochtaunuskreises (Hrsg.) (2012)
Mühlen im Hochtaunuskreis: Urselbach, Westerbach, Rentbach, Rombach/Liederbach, Dattenbach, Emsbach, Weil, Wiesbach, Literatur- und Abbildungsverzeichnis. (Mühlen im Hochtaunuskreis: Historische Standorte, Wasserläufe, Betriebe und Betreiber, eine Dokumentation - begründet von Reinhard Michel, fortgeführt von von Ingrid Berg und Alexander Wächtershäuser, Band 2.) Bad Homburg v.d. Höhe.

Kleinmühle, Weilstraße 48 (Weilrod / Rod an der Weil)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
keine Angabe
Historischer Zeitraum
Beginn 1492

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„Kleinmühle, Weilstraße 48 (Weilrod / Rod an der Weil)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-57823-20121129-6 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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