1799 bittet der Mühlarzt Wilhelm Busch um das nötige Holz für seine Arbeit als Mühlbauer und zwar zu demselben Preis, wie ihn der verstorbene Mühlarzt Erny gezahlt habe. Er, Busch, habe sein Handwerk bei Erny auf dem Kupferhammer zu Neuweilnau gelernt, und er sei jetzt der einzige Mühlbauer im Amt Usingen. Da er aber weder in die Usinger Bürgerliste aufgenommen worden ist, noch in die Zunft der Zimmerleute, muss er einen höheren Preis für das Holz zahlen.
Am 29.9.1813 ist ein Brand im Kupferhammer ausgebrochen. Im Verzeichnis von 1818 wird Christian Erny als privater Walkmüller geführt, der den Kupferhammer in Erbleihe hat. Aus der Zeit vor 1817 muss der älteste Plan des Kupferhammers stammen, der in einer Nachzeichnung im Nachlass Kaethner (bei Familie Steinmetz in Wüstems) zu finden ist. Kupferhammer und Walkmühle haben je ein Wasserrad. Zur privaten Walkmühle zweigt ein separater Mühlgraben ab.
Im Verzeichnis der Privatmühlen 1818 wird Christian Frey als Betreiber der privaten Walkmühle am Kupferhammer (der in Erbleihe ist) genannt. Laut Verzeichnis ist das Werk noch 1820 in Erbleihe bei Johann Christian Erny, nach einer anderen Akte wird 1819 die Erbleihe verkauft an Anselm Lossen, der das Werk nach seiner Frau Gertrude benennt und als Grobeisenhammer betreibt, später als Knochenstampfwerk. Seit 1848 ist die Mühle allodifiziert (privatisiert); als Betreiber (Pächter von Lossen?) wird im Verzeichnis von 1854 A. Becker Sohn genannt. Nach 1868 wird das Anwesen als Forsthaus genutzt. Erst 1870 Ablösung des Wasserlaufzinses durch Zahlung von Besitzer Carl Gutachter.
Im Verzeichnis der Wohnplätze von 1880 noch als Gertrudenhammer (Knochenstampfwerk) geführt: 2 Wohnhäuser, 14 Einwohner.
(Universität Koblenz-Landau, Geographie / Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und Förderverein des Kreisarchivs e.V., 2012)
Quelle
Recherche von Frau Ingrid Berg (Signatur 10.M26)