Muckenschmiede (Weilrod / Altweilau an der Weil)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Weilrod
Kreis(e): Hochtaunuskreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 18′ 41,69″ N: 8° 25′ 31,58″ O 50,31158°N: 8,42544°O
Koordinate UTM 32.459.089,71 m: 5.573.432,33 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.459.148,15 m: 5.575.222,42 m
Im Erbleihbrief von 1434 wird „unsere“ Waldschmiede zu Altweilnau von den Grafen zu Nassau und Vianden, von dem Herrn zu Eppstein und von dem Herrn zu Kronberg an Heinzen Kreppener in Erbleihe gegeben. Sie muss also zu dem Zeitpunkt bereits bestanden haben. 1456 wird Emrich, der Sohn von Heinzen Kreppener genannt. Ab 1508 Familienname Morcken, 1543-51 Mockhenn, 1555-84 Mocke (daher wohl Muckenschmiede). 1568 bitten Jakob und Hans Theissel und Hans Buhlmann den Landesherrn Graf Johannes von Nassau-Oranien wegen Mangels an Kohlen um Umwandlung in eine Mahlmühle. 1579 „die Muckenschmiede ist verfallen“.

1584 wird ein Umbau genehmigt. Nach Schubert muss die Umwandlung in eine Mahlmühle bereits früher erfolgt sein. Obwohl bereits längere Zeit Mahlmühle, muss der Zins immer noch in Form von Eisen gezahlt werden; erst 1610 wird er in Kornabgabe umgewandelt. 1614-1680 Müllerfamilie Rod (Rhod, Roth). Conrad Rod überlässt 1680 die Muckenschmiede dem Altweilnauer Landesherrn und wechselt an die Schneid- und Ölmühle zum Landstein. Die Mahlmühle wird vom Landesherrn 1680 in ein Eisenwerk, den „Neuhammer“, umgewandelt mit dem Schmiedemeister Conrad Busch. In den Rechnungen der Baureparaturen 1781-1805 durch den Beständer Usinger Hüttenwerke wird der „Neuhammer“ geführt. Im Mühlenverzeichnis von 1854 heißt es: „sogn. Neuhammer zu Altweilnau (Domäne) an Jos. Abt verpachtet. Eisenhammerwerk mit einem Rad und 2 Erneuerungen.“ Es muss kein Wasserlaufzins gezahlt werden, da staatlicher Regiebetrieb. Bis 1856 Hammerwerk, danach errichtet die Firma Egert eine Wollspinnerei, den „Egerts Hammer“. Nach 1945 Kammgarnspinnerei und Maschinenbetrieb. Ab 2003 Besitzer Familie Buhlmann.
Im Verzeichnis der Wohnplätze von 1880: 1 Wohnhaus, 9 Einwohner.

(Universität Koblenz-Landau, Geographie / Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und Förderverein des Kreisarchivs e.V., 2012)

Quelle
Recherche von Frau Ingrid Berg (Signatur 10.M23)

Literatur

Kreisarchiv des Hochtaunuskreises (Hrsg.) (2012)
Mühlen im Hochtaunuskreis: Urselbach, Westerbach, Rentbach, Rombach/Liederbach, Dattenbach, Emsbach, Weil, Wiesbach, Literatur- und Abbildungsverzeichnis. (Mühlen im Hochtaunuskreis: Historische Standorte, Wasserläufe, Betriebe und Betreiber, eine Dokumentation - begründet von Reinhard Michel, fortgeführt von von Ingrid Berg und Alexander Wächtershäuser, Band 2.) Bad Homburg v.d. Höhe.
Kreisarchiv des Hochtaunuskreises (Hrsg.) (2012)
Mühlen im Hochtaunuskreis: Abbildungen und Namensverzeichnis. (Mühlen im Hochtaunuskreis: Historische Standorte, Wasserläufe, Betriebe und Betreiber, eine Dokumentation - begründet von Reinhard Michel, fortgeführt von von Ingrid Berg und Alexander Wächtershäuser, Band 3.) Bad Homburg v.d. Höhe.

Muckenschmiede (Weilrod / Altweilau an der Weil)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
keine Angabe
Historischer Zeitraum
Beginn 1434

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Muckenschmiede (Weilrod / Altweilau an der Weil)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-57817-20121129-2 (Abgerufen: 3. Dezember 2024)
Seitenanfang