Im Verzeichnis von 1694 werden für Hunoldstal drei Mühlen verzeichnet, die allesamt Privatmühlen waren. Der Müllername Johannes Trommershausen kann der Untermühle zugeordnet werden. 1702 kauft Peter Stamm die Mahlmühle, auch 1713 wird sie als Getreidemahlmühle bezeichnet. 1748 Johann Henrich Müller von der Hunstaller Untermühle erbaut auch eine Walkmühle und erhält die Bannwalkgerechtigkeit. 1759 wird er als Walkmüller zu Usingen genannt, der um Befreiung von der neuen Hunstaller Walkmühle bittet. 1773 will Adam Peter Stamm eine Walkmühle zu einer Ölmühle umbauen.
Wann Mitglieder der Familie Ernst die Mühle übernahmen ist (derzeit noch) unbekannt. In der Brand-Assekuranz im Amt Usingen wird 1816/17 neben den anderen Gebäuden das Mühlwerk des Peter Ernst genannt. Im Verzeichnis von 1818 wird Heinrich Ernst genannt. 1829 will Heinrich Ernst von der untersten Mahlmühle bei Hundstall mit „demselben Wasser“ auch eine Ölmühle betreiben. Im Mühlenverzeichnis von 1854 wird Ph. H. Ernst als Untermüller genannt, im Gegensatz dazu nennt Emminghaus 1862 Martin Habig als Müller. Wahrscheinlich hat Emminghaus Obermühle und Untermühle vertauscht, denn beide sollen durch Heirat verbunden gewesen sein. Belegt ist der Müller Karl Dannewitz, von dem in den Jahren zwischen 1880 und 1885 Friedrich Müller aus der Mühle in Brombach und seine Ehefrau Katharina von der Obermühle Hunoldstal die Untermühle kaufen. Deren ältester Sohn August übernimmt in den zwanziger Jahren die Mühle, die bis auf die Grundmauern abgerissen und wieder aufgebaut wird. Dessen Sohn Otto betrieb, nachdem er aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt war, die Mühle bis zur Stilllegung 1972 (Auskunft von Horst Müller, Hunoldstal, 1/2012; Bildmaterial in Privatbesitz vorhanden).
Aus der Hunoldstaler Chronik (verfasst von Bürgermeister Albert Moos 1959): „In den Jahren 1923/24 wurde die alte Untermühle abgerissen und neu aufgebaut. Neben dem Wohnhaus und Mühlenneubau wurde auch die alte Scheune ebenfalls abgerissen und neu aufgebaut. Durch die Erneuerung des Mühlenwerkes wird sie noch sehr lang als Mühle bleiben können.“
Im Verzeichnis der Wohnplätze 1880: 1 Wohnhaus, 6 Einwohner.
(Universität Koblenz-Landau, Geographie / Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und Förderverein des Kreisarchivs e.V., 2012)
Quelle Recherche von Frau Ingrid Berg (Signatur 10.M19)
Literatur
Kreisarchiv des Hochtaunuskreises (Hrsg.) (2012)
Mühlen im Hochtaunuskreis: Urselbach, Westerbach, Rentbach, Rombach/Liederbach, Dattenbach, Emsbach, Weil, Wiesbach, Literatur- und Abbildungsverzeichnis. (Mühlen im Hochtaunuskreis: Historische Standorte, Wasserläufe, Betriebe und Betreiber, eine Dokumentation - begründet von Reinhard Michel, fortgeführt von von Ingrid Berg und Alexander Wächtershäuser, Band 2.) Bad Homburg v.d. Höhe.
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