Untere Hessenmühle, B275 neben der Oberen Hessenmühle (Usingen/Eschbach)

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Usingen
Kreis(e): Hochtaunuskreis
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 50° 20′ 46,17″ N: 8° 34′ 8,35″ O 50,34616°N: 8,56899°O
Koordinate UTM 32.469.332,91 m: 5.577.208,03 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.469.395,40 m: 5.578.999,69 m
Zu den Hessenmühlen liegen umfassende Unterlagen im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden vor, die noch nicht vollständig ausgewertet wurden. Zur Geschichte der Unteren Hessenmühle siehe auch Obere Hessenmühle.

1510 wird die Mühle, die auch mit dem Namen „Heckenmühle“ belegt ist, in Ober- und Untermühle geteilt. An anderer Stelle (HHStAW 212, 12053) findet sich die wahrscheinlichere Angabe 1570. Seitdem werden „die zwei Hessenmühlen“, allerdings fast immer in einer Familie, genannt. 1818 reicht Andreas Müller von einer der beiden Hessenmühlen – vermutlich von der Unteren Hessenmühle - ein Gesuch ein zur Anlegung einer Ölmühle zwischen der Hessenmühle und der Schlossermühle im Gemeindebezirk Wernborn. Es werden alle befragt, die glauben, begründete Einwendungen dagegen zu haben. Müller will den Wassergraben (Mühlgraben) durch einen Teil der Wernborner Wiesen führen, die davon seiner Meinung nach sogar profitieren. Der Seemüller Peter Nicol (Nickel), der selber eine Mahl- und Ölmühle hat, bittet, dass dem Gesuch nicht stattgegeben wird. Die betroffenen Gemeinden haben aber nichts dagegen, sofern der Hessenmüller die Abgaben zahlt, was er zusagt. Wahrscheinlich ist diese Ölmühle nicht errichtet worden. Ab 1819 werden in allen Verzeichnissen zwei Hessenmühlen geführt, wobei es sich immer um Ober- und Untermühle handelt. 1844 war Georg Friedrich Lehr von der Schlappmühle wohl kurzzeitig Müller auf einer der Hessenmühlen. Allerdings wird auch 1844 Jacob Müller von der Hessen-Mühle genannt.

Bei genauen Grenzbeschreibungen, die u.a. das Weiderecht in den „Cransberger Waldungen“ 1844/45 betreffen, werden als Besitzer der Hessenmühlen Andreas und Philipp Jakob Müller genannt. Im Usinger Mühlenverzeichnis von 1854 heißt es „Jac. und Philipp Müller von den beiden Hessenmühlen, nebeneinanderliegend, jede mit einem Mahlgang“. Auch Emminghaus nennt 1862 zwei Hessenmühlen. Bei
Bachregulierungen 1869 beschwert sich Philipp Müller wegen Verhinderung der Bewässerungsanlagen von Seiten des Christian Müller. 1889 wird Adolf Wagner von der Hessenmühle genannt, der sich mit anderen Müllern über das unzeitige Bewässern der Wiesen beschwert. Im Nass. Staats- und Adreßhandbuch werden durchgängig bis 1900 zwei Hessenmühlen geführt. Heute erscheint das Anwesen als ein Gebäudekomplex.

Im Verzeichnis der Wohnplätze sind für die Hessenmühlen 2 Wohnhäuser und 12 Einwohner aufgeführt.

Weiter Namen sind Heckenmühle. Heute wird die Mühle als privater Gebäudkomplex genutzt.

(Universität Koblenz-Landau, Geographie / Kreisarchiv des Hochtaunuskreises und Förderverein des Kreisarchivs e.V., 2012)

Quelle
Recherche Berg; Wächterhäuser (Mühlensignatur 01.M13)

Literatur

Kreisarchiv des Hochtaunuskreises (Hrsg.) (2012)
Mühlen im Hochtaunuskreis. Einführung, Statistik, Usa, Erlenbach, Eschbach. (Mühlen im Hochtaunuskreis: Historische Standorte, Wasserläufe, Betriebe und Betreiber, eine Dokumentation - begründet von Reinhard Michel, fortgeführt von von Ingrid Berg und Alexander Wächtershäuser, Band 1.) Bad Homburg v.d. Höhe.

Untere Hessenmühle, B275 neben der Oberen Hessenmühle (Usingen/Eschbach)

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Fernerkundung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1510 bis 1570, Ende 1901 bis 1920

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„Untere Hessenmühle, B275 neben der Oberen Hessenmühle (Usingen/Eschbach)”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-57453-20121124-8 (Abgerufen: 19. April 2024)
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