Die spätgotische Kapelle in Arloff entstand im Jahre 1466. Es handelt sich um einen kleinen Saal aus Bruchsteinmauerwerk mit einem eingezogenen Rechteckchor. Über dem Westgiebel befindet sich ein Dachreiter zur Aufnahme des Glockenstuhls.
Bemerkenswert sind die Reste einer Ausmalung der Zeit um 1470, die in Secco-Technik auf einen Kalkputz aufgebracht ist. Obwohl stellenweise nur die Untermalungen erhalten geblieben sind, lassen sich die dargestellten Figuren und Szenen deuten: Am Bogen der Apsis eine überlebensgroße Darstellung des heiligen Christophorus, deren Anblick die Eintretenden vor einem jähen Tod bewahren soll, an der Nordwand die Vision des Kapellenpatrons Hubertus, dem während der Jagd in einem Hirschgeweih ein Kreuz erschienen ist, sowie das Martyrium des heiligen Erasmus, dem der Darm aus dem Körper gewunden und auf eine Spindel gewickelt wird, auf der Südseite der Drachenkampf des heiligen Georg, eine Kreuzigung mit Maria und Johannes als Assistenzfiguren, Darstellungen der Heiligen Katharina und Barbara sowie der Stadtpatrone von Münstereifel, Chrysanthus und Daria.
An den Türpfosten aus rotem Sandstein lassen sich Kratzspuren ausmachen. Sie stammen von Gläubigen, welche die Kapelle aufsuchten. Das abgeschabte Sandsteinpulver galt ihnen als Heilmittel, insbesondere bei einer Mutterkornvergiftung, dem sogenannten Antoniusfeuer, zu dessen Heilung der heilige Antonius, einer der beiden Kirchenpatrone angerufen wurde.
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Literatur
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 2: In 13 Etappen von Köln und Bonn über Trier nach Perl/Schengen am Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Köln (3. Auflage).
Kapelle Sankt Hubertus und Sankt Antonius in Arloff
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