Gartroper Busch

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Hünxe, Schermbeck
Kreis(e): Wesel
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 39′ 32,86″ N: 6° 50′ 20,5″ O 51,65913°N: 6,83903°O
Koordinate UTM 32.350.532,06 m: 5.725.337,93 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.558.101,79 m: 5.725.310,73 m
Südlich des Wesel-Datteln-Kanals liegt zwischen Gahlen und Hünxe das Waldgebiet „Gartroper Busch“. Zusammen mit dem unmittelbar angrenzenden Hünxer Wald gehört er mit einer Größe von circa 1.450 Hektar zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten im Naturpark Hohe Mark - Westmünsterland.

Neben der forstlichen Nutzung prägen zahlreiche Abgrabungsstätten, Aufschüttungen und Deponien den Gartroper Busch. Hier bauten die inzwischen stillgelegten Dachziegelwerke Idunahall ihren Ton ab und transportierten ihn über die private Werksbahn bis zum Betriebsgelände nach Schermbeck.

Seit Anfang der 1980er Jahre ist zudem die Firma Nottenkämper oHG im Gartroper Busch in der Tongewinnung tätig. Insbesondere die Nähe zum Ruhrgebiet begünstigt die Vermarktung des abgebauten Tons. Aufgrund der hohen Nachfrage und zur Sicherung des Rohstoffbedarfs wurden im Laufe der Jahre mehrere Abgrabungsstätten im Gartroper Busch erschlossen. Am Meesenmühlenweg, hinter dem Radwandercafe „An´ne Lehmkuhle“, sind die Schutthalden der dahinter liegenden Tongruben gut zu erkennen.

Die Abbauflächen der Firma Idunahall wurden inzwischen rekultiviert. Zwei künstlich geschaffene Seen, die aus ehemaligen Tongruben hervorgegangen sind, dienen heute dem Angelsport. Neben der Erholungs- und Freizeitnutzung eigenen sich alte Abgrabungsflächen, dank der Wasserundurchlässigkeit des Tons, auch als Deponiestandorte. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Gewässer betreibt daher die Abfallentsorgungsgesellschaft Ruhrgebiet seit 1976 die Sonderabfalldeponie Hünxe.

Mit mineralischen Stoffen, wie zum Beispiel Steinkohleflugaschen, verfüllt die Firma Nottenkämper oHG ihre alten Tongruben. Anschließend werden die Flächen wieder aufgeforstet. Bislang erfolgt der Transport von Abbau- und Füllmaterial noch ausschließlich über LKWs. Da sich jedoch der Wesel-Datteln-Kanal für einen Schiffstransport anbietet, will die Firma Nottenkämper in naher Zukunft am Kanal einen eigenen Hafen bauen und somit den Abtransport von Ton und die Anlieferung größerer Mengen von Verfüllmaterial erleichtern.
All diese Beispiele machen deutlich, wie stark die Landschaft im Gartroper Busch vom Menschen überprägt ist.

(LVR-Abteilung Landschaftliche Kulturpflege, 2012)

Gartroper Busch

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„Gartroper Busch”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-55859-20121024-2 (Abgerufen: 5. Dezember 2024)
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