Der in den 1980er Jahren gebaute Schacht „Lohberg 4“ liegt circa zwei Kilometer südlich von Hünxe und gehörte bis 2005 zur Zeche Lohberg. Heute dient die Anlage als Wetterschacht des Bottroper Bergwerks Prosper-Haniel.
Zur Versorgung ihrer Eisen- und Stahlwerke mit Steinkohle gründeten August, Fritz und Joseph Thyssen sowie der Bergassessor Arthur Jacob im Dezember 1905 die Gewerkschaft Lohberg. Bereits im folgenden Jahr wurde mit dem Bau einer Doppelschachtanlage begonnen und 1914 konnte die planmäßige Förderung von Steinkohle für die Thyssenwerke aufgenommen werden. Förderstandort und gleichzeitig Namensgeber des Steinkohle-Bergwerks war die Gemeinde Lohberg, die heute zur Stadt Dinslaken gehört.
Die Kohle wurde zunächst in Teufen von 550 bis 950 Metern abgebaut, wobei „Teufe“ in der Bergmannssprache Tiefe bedeutet. Im nördlichen Teil des Grubenfeldes befinden sich die Kohlevorräte sogar in 1.400 Metern Tiefe. Zusätzlich zur Doppelschachtanlage „Lohberg 1“ und „Lohberg 2“ entstand nordöstlich des Zechengeländes in den 1960er Jahren der Schacht „Lohberg 3“. Die neue Anlage diente lediglich als einziehender Wetterschacht und versorgte das Bergwerk mit Frischluft.
Durch die Vergrößerung des Grubenfeldes wurde schließlich der Bau einer vierten Schachtanlage notwendig. Somit starteten im Februar 1982 die Arbeiten für einen Wetter- und Transportschacht zwischen Dinslaken und Hünxe. Am 22. April 1988 endeten die Teufarbeiten bei einer Endteufe von 1.364 Metern. Der neue Schacht „Lohberg 4“, der auch „Schacht Hünxe“ genannt wird, hat einen Durchmesser von acht Metern und verband nun die inzwischen 1.300 Meter tiefe fünfte Sohle des Steinkohle-Bergwerks mit der Erdoberfläche. In dieser Tiefe liegt die Temperatur normalerweise bei circa 60°C. Um eine Arbeitstemperatur zwischen 22°C und 30°C sicherzustellen und die Grube mit dem nötigen Sauerstoff zu versorgen, zog der Grubenlüfter des neuen Schachts 21.000 Kubikmeter verbrauchte Luft pro Minute ab, so dass frische Luft nachströmen konnte. „Lohberg 4“ hatte jedoch nicht nur die Funktion eines Abwetterschachts, sondern verfügte zudem über einen Förderkorb, der groß genug war, um alle im Grubenbetrieb eingesetzten Maschinen transportieren zu können. Darüber hinaus benutzte die Revierbelegschaft den Schacht zur Seilfahrt.
1988 beschloss die Ruhrkohle AG die Zusammenlegung der ehemals selbstständigen Berg-werke Osterfeld und Lohberg. Die Gruben der beiden Zechen wurden 1992 miteinander ver-bunden. Das Bergwerk Lohberg / Osterfeld produzierte jährlich etwa 3,2 Millionen Tonnen Kohle; das entsprach einer täglichen Förderung von 13.000 Tonnen. Damit gehörte die Ze-che, bis zu ihrer Stilllegung am 31. Dezember 2005, zu den größten Anlagen der Deutschen Steinkohle AG.
Um die Schachtanlagen „Lohberg 1“ und „Lohberg 2“ als Industrie- und Kulturdenkmäler der Nachwelt zu erhalten, hat sich 2008 ein Förderverein gegründet. Der Wetterschacht „Lohberg 3“ wurde bereits 2000 verfüllt und abgebrochen. Lediglich die hier befindliche Anlage „Lohberg 4“ ist noch in Betrieb. Der Schacht wurde vom Bottroper Steinkohle-Bergwerk Prosper-Haniel übernommen und wird weiterhin als Wetterschacht genutzt. Die Verbindung zum untertägigen Streckennetz befindet sich in 1.000 Meter Tiefe.
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