Gahlenscher Kohlenweg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Dorsten, Gelsenkirchen
Kreis(e): Gelsenkirchen, Recklinghausen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 36′ 1,94″ N: 7° 02′ 3,29″ O 51,60054°N: 7,03425°O
Koordinate UTM 32.363.858,15 m: 5.718.441,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.571.702,45 m: 5.718.965,72 m
Die Transporttrasse wurde von 1766 bis 1769 als befestigter Fuhrweg angelegt und verband das Ruhrtal mit dem ehemaligen Lippehafen bei Gahlen. Über eine Länge von rund 40 Kilometern transportierten Maultiere und Pferdefuhrwerke die Steinkohle in 50 Pfund-Fässern von Hattingen über Bochum, Herne, Gelsenkirchen und Dorsten bis zum Hafen. Der Transport auf der Kohlentrasse war zwar mühsam, lag dafür jedoch weitgehend innerhalb der preußischen Landesgrenzen. Somit konnten hohe Zollabgaben umgangen werden. Trotzdem waren entlang des Transportweges circa alle fünf Kilometer Schlagbäume errichtet, an denen Wegezoll gezahlt werden musste. Anschließend wurde die Kohle über Lippe und Rhein in das Herzogtum Kleve verschifft, wo aufgrund des Holzmangels die Nachfrage nach Kohle sehr groß war. Hierbei konnten die Schiffe flussabwärts mit der Strömung treiben. Durch die Schiffbarmachung der Ruhr im Jahre 1780, verlor der Gahlensche Kohlenweg seine Monopolstellung. Unrentabel wurde der Transportweg aber erst mit dem Bau der Eisenbahn Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die historische Kohlentrasse wird auch heute noch als Verkehrsstraße genutzt. Deutlich wird dies anhand von Straßennamen: In Bochum existiert eine Kohlenstraße, Gahlensche Straße und Dorstener Straße, während die Bochumer Straße durch Dorsten führt.
Am Ende des Kohlentransportweges, unmittelbar am Hafen, stand von 1767 bis 1972 das Kohlhaus. Dieses Gebäude diente bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Zwischenlager für Steinkohle und als Dienstwohnung sowie Verwaltungsgebäude der preußischen Beamten. Mit dem Bau des Wesel-Datteln-Kanals im Jahre 1915, wurde die Lippe auf Höhe des Kohlhauses 500 Meter in Richtung Norden verlegt. Obwohl ein Abriss des Gebäudes zunächst noch verhindert werden konnte, musste es mit der Erweiterung des Kanals schließlich doch der Wasserstraße weichen.
Um den Gahlenschen Kohlenweg näher ins Bewusstsein zu rücken und somit eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu schlagen, schufen anerkannte Künstler entlang des Weges zahlreiche zeitgenössische Kunstwerke. Hierzu zählt auch die 4,10 Meter hohe Stele des Künstlers Hermann J Kassel, die mit rund eineinhalb Tonnen Kohle gefüllt ist und am ehemaligen Lippehafen installiert wurde, wo sie den am Ufer des Wesel-Datteln-Kanals liegenden Endpunkt des Gahlenschen Kohlenweges und das inzwischen abgerissene Kohlhaus erinnert. Somit ist heute aus dem Gahlenschen Kohlenweg eine Straße der Kunst geworden.

Gahlenscher Kohlenweg

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Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
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i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
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„Gahlenscher Kohlenweg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-55768-20121018-11 (Abgerufen: 25. April 2024)
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