Die katholische Pfarrkirche Sankt Mariä Geburt in Baasem entstand um 1500 als eine zweischiffige spätgotische Hallenkirche.
Zu Beginn des 14, Jahrhunderts ist am Standort der heutigen Kirche ein kleinen Gotteshaus belegt. Reste des Westturmes sowie des aufgehenden Mauerwerks im Bereich des nördlichen Chores lassen auf einen Saalbau schließen, der zu Beginn des 12. Jahrhunderts entstanden ist. Diese Kirche stand unter dem Patronat der Herren von Kronenburg, die an der Kapelle eine Vikarie der Pfarre Kronenburg einrichteten. Im Zuge des Ausbaus der Vikarie wurde um 1500 unter Verwendung älterer Bauteile eine neue Kirche in Form einer zweischiffigen Halle errichtet. Der spätgotische Bau besteht aus fünf Jochen und schließt im Osten mit zwei dreiseitigen Chören. Der Westturm der Vorgängerkirche wurde zunächst einbezogen, bis 1559 die Turmobergeschosse mit einem verschieferten Knickhelm neu entstanden. Der Innenraum weist schlanke Pfeiler, die ansatzlos in die Rippen des Netzgewölbes übergehen, auf; der einzige Baudekor sind die skulptierten Schlusssteine im Gewölbe mit der Darstellung von Heiligen, darunter Eligius und Quirinus von Neuß. Die Nachfolger der Herren von Kronenburg als Patronatsherren wurden 1539 die Grafen von Manderscheid. Sie verliehen der Kirche im Jahre 1659 Pfarrrechte.
Im 19. Jahrhundert trennte der Architekt und Kölner Privatbaumeister Heinrich Johann Wiethase (1833-1893) den Nordchor ab, um dort eine Sakristei einzufügen. Nach seinen Entwürfen entstand auch das neugotische Hochaltarretabel. Das künstlerisch bemerkenswerteste Ausstattungsstück ist ein Steinaltar in Formen der Spätrenaissance, der 1625 von zwei Mitgliedern des Hauses der Grafen von Manderscheid, die im Essener Damenstift Sankt Cosmas und Damian als Kanonissen lebten, gestiftet wurden. Beachtenswert ist auch der Taufstein von 1559, der aus einem Werkstück der römischen Kaiserzeit gefertigt wurde. 1984 bis 1986 entstand der Glasgemäldezyklus nach Entwürfen von Hubert Schaffmeister aus Iversheim. Sie zeigen Gestalten des Alten und des Neuen Testaments mit sinngemäßen Abreviaturen. So weisen im Abrahamfenster Schuhe, ein Pilgerstab und eine Pilgertasche darauf hin, dass Abraham aus seiner angestammten Heimat aufgebrochen ist, um das ihm von Gott verheißene Land zu finden.
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Literatur
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 2: In 13 Etappen von Köln und Bonn über Trier nach Perl/Schengen am Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Köln (3. Auflage).
Katholische Pfarrkirche Sankt Mariä Geburt in Baasem
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.