Die Lage der Burg Efferen zeigt an, wie weit seit dem 13. Jahrhundert die Einflusssphäre der Kölner Patriziergeschlechter und seit 1475 der Freien Reichsstadt Köln reichte. Sie befand sich im 13. Jahrhundert als Lehen des Kölner Damenstiftes Sankt Maria im Kapitol im Besitz der Patrizierfamilie Overstolz und wurde Ende des 13. oder zu Beginn des 14. Jahrhunderts von der Stadt Köln als Festung ausgebaut. Die Stadt hatte sich zuvor von ihrem Landesherrn, Erzbischof Siegfried von Westerburg (vor 1260-1297, 1275-1297 Erzbischof des Erzbistums Köln), losgesagt und bedurfte eines vorgeschobenen Verteidigungsgürtels, um die rechtmäßigen Landesherren daran zu hindern, Köln wieder ihrer Herrschaft zu unterwefen. Die Burg Efferen hatte auf Grund ihrer Lage in der Nähe des alten Verkehrsweges aus der Eifel in die Stadt eine strategische Bedeutung. Der mächtige Torturm zeugt heute von den veränderten Machtverhältnissen, die nach der Schlacht bei Worringen 1288 im Rheinland eingetreten waren. Ein Wassergraben von annähernd quadratischem Zuschnitt umgibt die Anlage.
Im 18. Jahrhundert, als die Zeiten zumindest im Rheinland friedlicher geworden sind, erfuhr die Burganlage einen Umbau zu einem barocken Landsitz, den sich der Adlige Franz Karl von Bourtscheid errichtete. Die Burganlage wurde weitgehend niedergelegt, stattdessen entstand im Jahre 1769 ein repräsentatives Herrenhaus in regionaltypischem Sichtziegelmauerwerk, das von einem hohen Mansarddach akzentuiert wird. Der spätgotische Torturm erhielt eine Schweifhaube, die mit dem Dach des Herrenhauses eine abwechslungsreiche Silhouette bildet.
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Efferen (Stadt Hürth) Anlage (Beschreibung, Datierung): Wasserburg, hochmittelalterlich. Bausubstanz: Torturm im Kern eventuell 13. Jahrhundert. Historische Überlieferung: Im 14. Jahrhundert Eigentum des jülichschen Geschlechts von Overstolz. (Friedrich / Päffgen 2007)
Literatur
Friedrich, Reinhard; Päffgen, Bernd (2007)
Mittelalterliche Burganlagen in Kölner Bucht und Nordeifel bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.11.) S. 56, Bonn.
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