Das aktuelle, zweigeschossige Fachwerkhaus des Kottens „Im Büschken“ kann auf Anfang des 19. Jahrhunderts datiert werden. Ein Nebengebäude, ebenfalls in Fachwerk, besitzt eine Inschrift, die diesen Bau auf 1768 datiert. Komplettiert wird das Ensemble mit einem Backhaus und zwei Anbauten aus Ziegelmauerwerk.
Der Heimatforscher Herbert Schmitz sieht die Ursprünge des Kottens allerdings im 16. Jahrhundert: „Die erste Erwähnung des heute idyllisch gelegenen Kottens, auch 'Knappers Kotten' genannt, erfolgte in der Steuerliste der Gemeinde Umstand. 1528 heißt es da 'Buysken'.“
Auch im weiteren erzählt der kleine Hof eine bewegte Geschichte seiner Bewohner: „1725 berichtet das Kettwiger Markenbuch von einem Kötter 'Bussmann', dass er in einer Kiepe Holz aus der Mark weggeschafft habe, das ihm aber nicht angewiesen worden sei. Die ihm von den Erben der Mark zudiktierte Strafe betrug 6 Goldgulden. 1734 wird Ludger Buschmann deswegen erneut bestraft. 'Everhardt am Büschchen' wird 1787 mit seiner Ehefrau Helene wegen dieses 'Buschfrevels' ebenfalls angeklagt. Den 6 preußische Morgen großen Kotten besaß Eberhard Kempgen bereits vor 1806. 1825 lässt er ihn in das Güterverzeichnis der Gemeinde Kettwiger Umstand eintragen - 'Kämpgen modo Eberhard Büschgen' heißt es da. Ein Vorbesitzer des heutigen Eigentümers ... war der weithin bekannte 'Schneider am Büschken', aus dessen Nachlass noch eine Anzahl großer Bügeleisen vorhanden ist.“ (Schmitz, 1990, S. 164)
Das Objekt Fachwerkwohnhaus Kotten „Im Büschken“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste Essen, laufende Nr. 250, Eintragungstext siehe PDF-Datei in der Mediengalerie).
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2011)
Literatur
Schmitz, Herbert (1994)
Höfe, Kotten und ihre Bewohner. Ein Beitrag zur Siedlungsgeschichte der Vororte Fulerum, Haarzopf, Ickten, Kettwiger Umstand, Raadt, Roßkothen, Schuir. (Zeitschrift des Geschichtsvereins Mülheim a.d. Ruhr 1.) Essen (3. Auflage).
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