Helpenstein II Anlage (Beschreibung, Datierung): Motte Helpenstein (Hoffberg), hochmittelalterlich (historisch). Bausubstanz: Großer künstlicher Hügel, Mauerwerk (Backstein, Basalt), Vorburg (halbkreisförmig). Historische Überlieferung: Ein Wilhelm von Helpenstein, Probst zu Aachen, wird bereits 1059 genannt. Von 1154 bis 1181 begegnet ein Hartpernus von Helpenstein in zahlreichen Urkunden der Kölner Erzbischöfe (REK 2, Nrn. 572, 832, 862, 1014 u. 1160). Die edelfreie Familie ist auch im 13. Jahrhundert zu fassen. Erzbischof Siegfried von Westerburg hatte die Burg um 1280 an Friedrich von Wickrath übergeben (REK 3, Nr. 2973). Die Burg wurde 1329 vom Kölner Erzbischof zerstört (Friedrich/Päffgen 2007, S. 66).
Helpenstein III Anlage (Beschreibung, Datierung): Motte, hochmittelalterlich, Vorgängeranlage der Burg Helpenstein? Bausubstanz: Hügel 2,5 Meter hoch, grabenumgeben, Vorburg. Archäologische Untersuchung: Baubeobachtung 1988 (Friedrich/Päffgen 2007, S. 66).
Der in der Literatur immer als Helpensteiner Motte genannte „Hoffberg“ direkt am Bahndamm ist keine Motte, sondern ein künstlich aufgeschütteter Burghügel, der ein festes Haus trug. Hier wird das vorher auf dem Fronhof oder den alten Motten – teilweise im Gelände auch noch sichtbar – ansässige und zu großen Besitzungen gelangte Geschlecht derer von Helpenstein einen repräsentativen Familiensitz errichtet haben. Noch heute wirkt der teilweise durch den Bahndammbau zerstörte Hügel mächtig. Wann dieser aufgeschüttet wurde, ist unklar. Der erste, 1148 urkundlich genannte Herr auf der Helpensteiner Burg war Harpernus (oder Harbernus) von Helpenstein. Die Familie derer von Helpenstein ist ab 1094 nachweislich in Helpenstein ansässig. Die Burg wurde im Spätmittelalter wieder zerstört und nicht wieder aufgebaut, lediglich der oben genannte Hügel ist noch im Gelände sichtbar.
(Alexandra Lehmann, LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
Der in der aktuellen Deutschen Grundkarte DGK ferner als „Burghügel Galgenstein“ bezeichnete Bereich ist von Helpenstein aus über die Grafenstraße zu erreichen. Der Hügel selbst ist durch große Mengen Bruchholz – offenbar Folgen des großen Pfingststurms „Ela“ im Juni 2014 – nur noch bedingt auszumachen (vgl. Abbildungen in der Mediengalerie, Begehung am 17.09.2014). Es ist zu befürchten, dass die Erkennbarkeit des Kulturdenkmals oder sogar dieses selbst bei den noch ausstehenden Aufräumarbeiten Schaden erleiden wird.
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig / Pia Stender, Geographisches Institut Universität Bonn, 2014)
Literatur
Friedrich, Reinhard; Päffgen, Bernd (2007)
Mittelalterliche Burganlagen in Kölner Bucht und Nordeifel bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.11.) Bonn.
Lehmann, Alexandra (Bearb.) (2008)
Voruntersuchung zur Darstellung der Kulturlandschaftsentwicklung in der unteren Erftaue und dem Dycker Ländchen im Rhein-Kreis Neuss (Manuskript). Köln.
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