Im Zusammenhang mit dem Kalkwerk Brandenburg wurde nördlich davon der Kronenburger Steinbruch angelegt, aus dem das gebrochene Gestein mit Loren zum Kalkwerk geschafft wurde.
Der zum Kalkwerk Brandenburg gehörende Steinbruch befindet sich am Rande der Blankenheimer Mulde. Während Gesteine des Mitteldevons (ca. 398 bis 385 Millionen Jahre) überwiegend in solchen Eifeler Kalkmulden erhalten geblieben sind, besteht die Eifel größtenteils aus Ablagerungen des Unterdevons (ca. 416 bis 398 Millionen Jahre).
Vor rund 395 Millionen Jahren, im Zeitalter des Mitteldevons (Eifelium), ist der fossilreiche Kalkstein des Kronenburger Steinbruchs entstanden. Das Klima war zu dieser Zeit sehr warm, da sich die tektonische Platte, auf der das Rheinland damals lag, deutlich südlich des Äquators befand. Am Boden eines flachen, tropisch-warmen Meeres bildeten sich ausgedehnte Riffe aus kalkigen Hartteilen von Meeresorganismen. Diese waren mit Sedimenten aus Riffschutt und Kalkschlamm verzahnt. Daraus entstand eine 500-900 Meter mächtige Kalksteinabfolge, die zunächst zu einem Gebirge aufgefaltet und anschließend wieder zu einem Rumpfgebirge erodiert wurde. Geschützt waren die mitteldevonischen Kalksteinschichten nur in den großen Mulden einer Senkungszone des Gebirges, den Eifeler Kalkmulden. Im Kronenburger Steinbruch sind dickbankige, graue bis rötliche Kalke auf ca. 4-5 Meter Höhe aufgeschlossen.
Zu den wichtigsten „Erbauern“ der mitteldevonischen Riffe zählten Stromatoporen, eine ausgestorbene Gruppe der Kalkschwämme. Je nach Standort und Strömungsenergie konnten sie ganz unterschiedliche Formen annehmen. Korallen kamen in zwei heute ausgestorbenen Gruppen vor. Die rugosen Korallen (so genannte „Runzelkorallen“) bildeten häufig einzeln stehende Kelche, aber auch ästige Formen oder massive, meist halbkugelige Korallenstöcke. Die stets koloniebildenden tabulaten Korallen (so genannte „Bödenkorallen“) kommen in unterschiedlichsten Wuchsformen vor: von massiv halbkugel- bis fladenförmig, ästig, oder filigran inkrustierend. Stielglieder von Seelilien (Crinoiden) und die Reste von Armfüßern (Brachiopoden) sind ebenfalls häufig vertreten. Die heute sehr seltenen Seelilien gehören wie Seeigel und Seesterne zu den Stachelhäutern. Im mitteldevonischen Flachmeer siedelten an manchen Stellen ganze „Wälder“ von Seelilien. Die Armfüßer ähneln mit ihren zweiklappigen Schalen den Muscheln, mit denen sie aber nicht verwandt sind. Sie bilden einen eigenen Tierstamm, der im Mitteldevon sehr artenreich war; auch heute leben noch etwa 300 Arten.
Der Kronenburger Steinbruch war Station der Archäologietour Nordeifel 2010.
(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2010)
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