Haus-Knipp-Brücke bei Duisburg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Duisburg
Kreis(e): Duisburg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 28′ 44,11″ N: 6° 40′ 55,47″ O 51,47892°N: 6,68207°O
Koordinate UTM 32.339.042,06 m: 5.705.632,70 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.547.428,38 m: 5.705.148,11 m
Die Haus-Knipp-Brücke liegt zwischen Duisburg-Beeckerwerth und Duisburg-Baerl im Verlauf der Bahnlinie von Meiderich nach Hohenbudberg und überquert den Rhein. Mit dem Bau wurde 1910 begonnen. Zusammen mit der Gesamtstrecke wurde sie 1912 dem Verkehr übergeben. Der namensgebende Herrensitz Haus Knipp befand sich in unmittelbarer Nähe zur Brücke und wurde 1939 bei der Rheindeicherhöhung abgerissen.

Die eigentliche Brücke besteht aus der zentralen Brücke und zwei kürzeren, seitlichen Brückenteilen. Die Mittelbrücke hat eine Länge von 186 Metern und war zur Zeit der Errichtung die weitgespannteste Fachwerkbalken-Träger Europas. Die kleineren Brücken weisen eine Länge von je 106 Meter auf, ebenfalls als Fachwerkbrücken. Das Vorflutgelände wird linksrheinisch mit 3 Jochen überbrückt, rechtsrheinisch sind es neun Joche. Die Brücke war ursprünglich für vier Gleise in zwei Brückenzügen ausgelegt, wie die erhaltenen breiten Strom-Brückenträger belegen. Der zweite Brückenzug sollte der strategischen Bahnlinie von Meiderich / Baerl nach Geldern dienen.

Die Fachwerkkonstruktion wurde von der Friedrich-Alfred-Hütte in Duisburg-Rheinhausen geliefert. Im einzelnen handelt es sich um 24, jeweils 41 Meter lange Brückenteile. Das Gewicht der Gesamtbrücke wird mit rund 2.600 Tonnen bemessen (für die doppelgleisige Brücke). Die Baukosten lagen bei etwa 8,5 Millionen Goldmark. 1912 war die Haus-Knipp-Brücke die erste Strombrücke in Duisburg ohne Brückentürme.

Die Brücke wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs gesprengt. Britische Pioniere bauten sie bereits ab 1945 in alter Form mit ihrer charakteristischen Fachwerkbalkenkonstruktion wieder auf. Man übergab sie dem Verkehr am 26. Februar 1946.

Heute wird die Brücke nur noch im Güterverkehr befahren, nach einer längeren Bauphase wurde im Dezember 2012 das zweite Gleis wieder aufgebaut.

(Claus Weber, LVR-Redaktion KuLaDig, 2014)

Internet
de.wikipedia.org: Haus-Knipp-Brücke (abgerufen 23.03.2012)
www.route-industriekultur.de: Route der Industriekultur (abgerufen 04.08.2013, Inhalt nicht mehr verfügbar 13.11.2023)

Literatur

Barthels, Thomas; Möller, Armin; Barthels, Klaus (2007)
Bahnen am Niederrhein. Eine Bestandsaufnahme der Eisenbahnen am Niederrhein zwischen Arnhem und Rommerskirchen, Venlo und Oberhausen. S. 90-93, Mönchengladbach.
Höpfner, Hans-Paul (1986)
Eisenbahnen. Ihre Geschichte am Niederrhein. S. 91, Duisburg.
Schaper, Gottwalt (1912)
Zweigleisige Eisenbahnbrücke über den Rhein unterhalb Duisburg-Ruhrort im Zuge der Linie Oberhausen-West - Hohenbudberg. Berlin.

Haus-Knipp-Brücke bei Duisburg

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Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1912

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„Haus-Knipp-Brücke bei Duisburg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-44161-20120323-2 (Abgerufen: 4. August 2025)
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