Der Hof als Eigentum des Herrn von Hertefeldt ist im Register und auf der Karte des Klevischen Katasters als Eigentum des Herrn von hertefeld eingetragen (Nr. 11 Uedem von du Moulin und Enbers, 1734). Der Hof ist bis heute in Adelsbesitz. 1839 brannte das Wohnhaus als Folge eines Blitzschlages komplett ab und 1929 wurde ein Hühnerstall gebaut. (Lehmann 2005, S. 362).
Der Hof ist in den sogenannten „Pallingen“ (Grenzbeschreibung) seit 1500 erwähnt worden. Diese „Pallingen“ ermöglichen mit den Hebelisten einen genauen Überblick über die Flur- und Besitzstruktur des Uedemerfeldes (Zschocke 1963, S. 42).
Der Hof besteht aus einem Wohngebäude und mehreren Betriebsgebäuden, die seit den 1950er Jahren der Entwicklung und den Anforderungen der Landwirtschaft angepasst worden sind. Der Hof ist heute mit einer Silo- und Futteranlage sowie Stallgebäude ausgestattet. Auf dem Hofgelände befindet sich ein Teich. Seit 2000 werden Gästezimmer vermietet.
Seit 1734 wird der Hof landwirtschaftlich genutzt und ist Teil des persistenten Siedlungsgefüges der Gemarkung Uedemerbruch.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2012)
Am Hof gelegenen befindet sich ein Steinkauz-Revier (Erfassung 2011). Der Steinkauz ist ein typischer Bewohner der niederrheinischen Kulturlandschaft. Ein wichtiger Lebensraum dieses kauzigen Höhlenbrüters ist die Streuobstwiese, am Niederrhein auch Bongert genannt, die nicht nur gute Jagdmöglichkeiten (Mäuse, Käfer, Regenwürmer), sondern gleichzeitig auch geeignete Höhlen vor allem in alten Apfelbäumen bietet. Manchmal nistet der Steinkauz auch in dunklen Nischen alter Gebäude (Scheunen, Ställe, Melkstände). Der Steinkauz gilt als gefährdete Art, auch wenn er am Niederrhein noch vergleichsweise häufig vorkommt. Der Erhalt alter Hofanlagen, die rechtzeitige Pflege von Kopfbäumen sowie der Erhalt und die Neuanlage von Obstwiesen mit Hochstammsorten sichern geeignete Lebensräume für den Steinkauz (ergänzend können Nistkästen an geeigneten Stellen aufgehängt werden). Hier gehen Naturschutz und Kulturlandschaftspflege eine enge Verbindung ein.
(Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V., 2013)
Quelle Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. Klevische Katasterkarten: Nr. 11. Uedem, du Moulin und Enbers, 1732-1734.
Literatur
Lehmann, Michael (2005)
Eine Kornkammer des Klever Landes – 800 Jahre Uedemerfeld. Uedem.
Zschocke, Herlig (1963)
Die Waldhufensiedlungen am linken deutschen Niederrhein. (Kölner Geographische Arbeiten, 16.) S. 42, Wiesbaden.
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