Zur Geschichte der Kirche Die Pfarrkirche Alt Sankt Lambertus war Eigenkirche der ausgedehnten, 1263 erstgenannten Burg Henrichenburg und mit ihr einer der beiden Siedlungskerne des heutigen Ortsteiles auf dem südlichen alten Ufer der Emscher. Ehemals lag um die Kirche - und dies ist heute noch aus dem Parzellenzuschnitt erkennbar - ein großer, durch Wall und Graben abgeschlossener Friedhof (vgl. die katholische Pfarrkirche Sankt Petrus Waltrop), welcher erst 1884 verlegt wurde.
Bis um 1700 diente die Kirche als Filiale der Peterskirche in Recklinghausen, lange Zeit ohne eigenes Pfarrhaus. Sie war dem in Westfalen besonders verehrten heiligen Lambertus, Bischof von Maastrich, geweiht. Nach dem Verkauf der Burg fiel auch das Patronat an die Fürstäbtissin zu Essen und nach der Säkularisation ging dieses an den preußischen Staat über, weiterhin verbunden mit dem Erstvorschlagsrecht für neue Pfarrer. Zur Pfarrei Henrichenburg gehörte seit alters her bis 1907 auch die Gemeinde Habinghorst. Die Lambertuskirche in Henrichenburg liegt dabei näher als die eigentlich für Habinghorst zuständige Lambertuskirche in Castrop; fast alle Habinghorster Höfe und Ländereien standen zudem in Abhängigkeit vom Rittergut Henrichenburg. Nach erheblichem Bevölkerungszuwachs wurde 1902/04 unweit eine neue Pfarrkirche errichtet. Die Alte Kirche fungiert seit 1918 als Jugendheim (Maximilian-Kolbe-Haus).
Baubeschreibung Der kleine frühgotische Saalbau wurde aus Bruch- und Ziegelsteinen mit Strebepfeilern errichtet. Im wesentlichen geht der Bau jedoch auf das Jahr 1630 zurück und wurde zum Teil noch im 19. Jahrhundert umgestaltet. Die ehemaligen Seitenschiffe bestehen meist aus Bruchsteinen. Der gewölbte Chor im 3/8-Schluss stammt von 1463, der gedrungene Turm ist im Kern romanisch (Umbau 1463, Kaffgesimse - eine unter gotischen Fenstern verlaufende Gesimsart). Eingänge befinden sich auf der Nordseite des Schiffs und in der Turmhalle. Unter dem Chor befand sich die ehemalige Familiengruft des Hauses Henrichenburg, welche 1884 bei der Verlegung des Friedhofes beseitigt wurde. Im Jahr 1893 wurde die Südseite für einen Notanbau aus Fachwerk ausgebrochen, welcher wiederum 1918 beim Umbau zum Jugendheim abgerissen wurde. Der spätromanische Taufstein befindet sich jetzt in der neuen Pfarrkirche.
Die Kirche ist ein Baudenkmal aus ortsgeschichtlichen Gründen. Sie ist eines der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Gebäude der Stadt.
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