Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland
1964 erbaut Architekten: Stefan Leuer, Willi Zachert. Bildhauer: Sepp Hürten (Altar, Taufbecken, Tabernakel und Außenreliefs)
1957 Neugründung der Gemeinde 28.03.1965 Weihung der Kirche 1967 Errichtung des Glockenturmes Pfarrheim und Kindergarten entstanden in der Folgezeit.
Der Name „Heilig Kreuz“ nimmt Bezug auf das nahe gelegene Hochkreuz aus dem 14. Jahrhundert an der Godesberger Allee. Drei Backsteinbaukörper: Kirchenschiff und Gemeindehaus begrenzten einen rechteckigen gepflasterten Platz, dessen Mitte durch den freistehenden Turm markiert wird. Das Gemeindehaus steht heute nicht mehr.
Kirchenschiff Schlichter roter Backsteinbau über Rechteckgrundriss, Zugang an der Breitseite, mittige halbkreisförmige Apsis nach Westen, zeltähnlich bis auf Geschosshöhe tief gezogenes Satteldach, klare kubische Form aus Wand- und Dachflächen, betont durch die linienhaft schmale Ausbildung der Ortgänge und wenige Schmuckelemente; zum Platz orientierte symmetrisch aufgebaute Giebelseite, mittiger Haupteingang mit doppelflügeliger Tür, seitlich zu den Ecken gerückt je ein Nebeneingang in Türbreite, parallel zur Dachneigung dreireihiges Fensterband aus kleinen, in hellem rechteckigen Werkstein gefaßten farbigen Glasscheiben, deren Zuschnitt mit Dreieckabschluss der Wandform angeglichen ist; Symmetrieachse durch schlichtes Firstkreuz aus Eisen bekrönt; Muschelkalksturz mit Vollrelief der Kreuzigungsszene über dem Haupteingang; Reliefdarstellungen gleicher Art über den Nebeneingängen; in dem nördlichen Feld: Kelch, aufgeschlagenes Buch, Trauben und Ähren (Kommunion-/ Abendmahlsymbole); südlich ein verschlungener Weinstock als Christussymbol. Innenraum durch Pfeilerreihen dreigeteilt; südlich Taufraum und Werktagskirche, nördlich Sakristei mit Nebenräumen; heller italienischer Naturstein als Fußbodenbelag, Decke mit rötlichem Zedernholz vertäfelt; in den weiß verputzten Außenwänden leuchten die kleinen Scheiben mit den grell bunten, abstrakten Motiven und untermalen als zusammenhängendes Band die Architektur. Beleuchtung funktionsbestimmt unauffällig. Altarkreuz des 18. Jahrhunderts, ungefasste Pietà nicht datiert; Orgel 1972 installiert.
Glockenturm Sechsgeschossig mit flachem Satteldach, im oberen Bereich Schallöffnungen als durchbrochene Wandstruktur, Glocken 1984 eingehängt.
Gemeindehaus An der Ostseite des Platzes: eingeschossiger Baukörper mit Satteldach, zweckmäßig schlicht gestaltet, steht heute nicht mehr. Das in sich stimmige Gesamtkonzept überzeugte durch die klare Gliederung und die Rückführung auf wenige bauliche Elemente und Formen, die dadurch wesentliche Funktionen der Kirche für ihre Gemeinde wie die gemeinsame Messe betonen. Auch nach Abbruch des Gemeindehauses und Neubau von Wohnbauten ist der Kirchenbau bedeutend für die Geschichte von Bonn, speziell des Regierungsviertels als baulicher Ausdruck einer 1957 neu gegründeten Gemeinde, entstanden durch den Einwohnerzuwachs mit der Regierungsfunktion in Bonn. Die Kirche ist erhaltenswert aus ortsgeschichtlichen und religionsgeschichtlichen Gründen und als Teil der Stadterweiterung ist sie erhaltenswert aus städtebaulichen Gründen. Für die Erhaltung aus architektonischen und bautypologischen Gründen sprechen die klare Konzeption und die architektonische Gestaltung der Details.
(Angelika Schyma und Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2014)
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