Alte Burg im Quecken

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie
Gemeinde(n): Bad Münstereifel
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 33′ 30,12″ N: 6° 46′ 9,53″ O 50,55837°N: 6,76931°O
Koordinate UTM 32.342.000,03 m: 5.603.091,40 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.554.558,64 m: 5.602.800,70 m
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    Bad Münstereifel. Alte Burg

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    Müssemeier, Ulrike / Landschaftsverband Rheinland
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Oberhalb von Bad Münstereifel liegt auf dem Bergzug zwischen Erfttal und Schleidbach die „Alte Burg im Quecken“, eine frühgeschichtliche Wehranlage. Sie gehört zum Typus der Abschnittsbefestigungen, bei denen ein schmaler Bergrücken gegen den rückwärtigen Bergzug durch eine oder mehrere Grabenanlagen und Wallanlagen gesichert wird. Die Burg hat die Form eines langgestreckten Ovals, das von einer gemörtelten Umfassungsmauer umschlossen wird. Innerhalb der Burg sind verschiedene Teile als gesonderte befestigte Quartiere zu unterscheiden, darunter ein etwa halbkreisförmiger Abschnitt im Südosten, der einen massiven Rundturm besaß. Dieser Burgteil ist gegen die übrige Burg durch einen mitten in der Anlage verlaufenden Graben besonders befestigt.

Ausgrabungen in den 1970er Jahren an der Nordflanke der Burg förderten ein Tor mit aus Bruchsteinen gemauerten Torwangen zutage. Die Toranlage ist wenigstens zweiperiodig. Ein steinerner Torbau gehört zur älteren Periode, deren Befestigung sonst anscheinend überwiegend in Holz-Erde-Bauweise ausgeführt war, und die in einer sehr heftigen Brandkatastrophe untergegangen ist. In einer zweiten Bauphase wurde die Befestigung anscheinend als Erd-Stein-Wall mit vorgesetzter Mauerverblendung ausgebaut. Die ältere Periode lieferte rollrädchenverzierte Keramik des rheinischen Vorgebirges aus der Karolingerzeit. Damit ist gesichert, dass bereits in karolingischer Zeit hier eine Wehranlage bestanden hat, deren Funktion nur in der Sicherung der um 800 im Tal entstandenen Cella des Eifelklosters Prüm und des dortigen Marktes bestanden haben kann.

Nach derzeitiger Kenntnislage ist der nordwestliche Teil der Burg mit seinen umlaufenden und zwei nach Nordwesten vorgelagerten Gräben der ältere Teil, noch in die Karolingerzeit gehörend. Der südöstliche Teil mit dem runden Turm und den heute freiliegenden Mauerresten kann demnach nicht vor 1100 erbaut worden sein. Beide Teile trennt ein bis 10 Meter tiefer und 8 Meter breiter Abschnittsgraben, der durch den gesamten Bergrücken zieht.

Die Alte Burg im Quecken ist eingetragenes Bodendenkmal (Bad Münstereifel Nr. 6; LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland Nr. EU 20).

Die Alte Burg im Quecken bei Bad Münstereifel war Station der Archäologietour Nordeifel 2011 und KuLaDig-Objekt des Monats im Oktober 2011.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2011)

Literatur

Janssen, Walter (1975)
Studien zur Wüstungsfrage im fränkischen Altsiedelland zwischen Rhein, Mosel und Eifelnordrand. (Beihefte der Bonner Jahrbücher, 35.) S. 110-111, Köln u. Bonn.
Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.) (1974)
Nordöstliches Eifelvorland. Euskirchen. Zülpich. Bad Münstereifel. Blankenheim, Teil 2: Exkursionen. (Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, Band 26.) S. 185-187, Mainz.
Uslar, Rafael von (1964)
Studien zu frühgeschichtlichen Befestigungen zwischen Nordsee und Alpen. (Beihefte der Bonner Jahrbücher 11.) S. 155 Abb. 65, Köln.

Alte Burg im Quecken

Schlagwörter
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archäologische Grabung
Historischer Zeitraum
Beginn 775 bis 825

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„Alte Burg im Quecken”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-14236-20110805-6 (Abgerufen: 25. April 2024)
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