Lage und Namensgebung
Im Norden grenzen die Flächen an die östlichsten Ausläufer des Sternenwaldes, im Süden an den Wirtschaftsweg entlang des Moselufers. Westlich des „Raffes“ befindet sich der Pündericher Hangviadukt. Der Name der Weinbaulage leitet sich wahrscheinlich vom pfälzischen Wort „raffen“ für „auflesen, sammeln“ ab, da hier im Steinbruch Steine abgebaut wurden.
Parzellen
Die Flächen bestehen aus Parzellen in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Die Zersplitterung in kleine Parzellen wurde meist durch die Realteilung gefördert, bei der die Grundstücke unter den Erbberechtigten aufgeteilt werden.
Die im Luftbild zu sehenden helleren Bereiche zeigen die Neuanlage von Weinbergen, einige der Anbauflächen liegen jedoch erkennbar brach. Die Weinrebenzeilen sind vertikal oder horizontal zu den kreuz und quer verlaufenden, steilen Trampelpfaden angeordnet und sind teilweise mit Netzen vor Erosion gesichert.
Erosion infolge eines Erdrutschs 1936
Im Jahr 1936 kam es hier zu einem gewaltigen Erdrutsch, wodurch die Anbauflächen lange Zeit unbrauchbar wurden. Die Ortsgemeinde musste sich die Hilfsmaßnahmen in Berlin erkämpfen. Im so genannten „Dritten Reich“ (1933-1945) galten Ackerflächen und Weiden allerdings als „Eigentum der Deutschen Volksgemeinschaft“ und durften nicht zu Weinbauflächen umgewandelt werden. Die Weinbaubauflächen sollten auch nicht erweitert werden, da der Wein bereits Absatzschwierigkeiten hatte. Winzerpatenschaften mit den Städten wie Gladbeck schafften seinerzeit neue Absatzmöglichkeiten.
Alte Rebstöcke
Auf manchen der hier bewirtschafteten Anbauflächen befinden sich heute die ältesten Rebstöcke des Ortes. Die sogenannten „Alten Reben“ sind tiefwurzelnd und circa 60 Jahre alt. Die Weine gelten als Spezialität von hoher Qualität und besitzen ein komplexes Aroma. Mit zunehmendem Alter der Weinrebe nimmt jedoch der Ertrag ab.
(Karolina Paus, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Quellen
Informationsschilder des Weinlehrpfades, Gespräche und freundliche Hinweise von Herrn Winfried Schneiders (Co-Autor der Dorfchronik) sowie von Familie Lay (Weingut Werner Lay in Pünderich).