Ein Kreis aus Pflastersteinen am Waldrand markiert den Standort des Wachtpostens Wp 2/45 bei Heidenrod-Huppert. Die Topographie des Platzes ist noch heute eindrucksvoll: Der Blick reicht nach Süden bis Kemel und nach Nordwesten bis zum Dörsterberg. Der Limes bog bei Wp 2/45 in einem Winkel von nahezu 90° nach Süden um. Die Turmstelle diente dabei vermutlich zum Abstecken der Trasse. Der Steinturm wurde bereits 1898 ausgegraben; die von zwei Ringgräben umgebene Holzturmstelle entdeckte man 2006 bei geomagnetischen Messungen.
Die Wachtturmstelle 2/45 Das Steinturmfundament war bei der ersten Untersuchung nur noch sehr schlecht erhalten, was wohl an dem Ausbruch der Steine bei der Befestigung des benachbarten Feldwegs lag. Bereits der Streckenkommissar vermutete einen weiteren Turm in der Nachbarschaft. Diese Annahme konnte 2006 durch eine geomagnetische Prospektion bestätigt werden. Dabei fand sich ein Holzturm mit zwei umlaufenden Gräben, von denen mindestens einer eine Unterbrechung Richtung Limes aufweist. In der Innenfläche der Turmstelle deuten sich im Messbild die Pfostenlöcher des Holzturmes an. Auch die Palisade - Graben und Wall waren an dieser Stelle nicht ausgeführt - konnte hier nachgewiesen werden. Ihr Verlauf weist einen Knick von 101° auf. Der äußere Graben der Turmstelle ist durch einen gepflasterten Ring im Bereich des Feldweges markiert.
Anfahrt Die Turmstelle liegt östlich von Huppert auf der anderen Seite der Landesstraße L 3455 am Waldrand gelegen. Man erreicht sie über einen von der Landesstraße abzweigenden Feldweg.
(Thomas Becker, hessenARCHÄOLOGIE, 2015)
Literatur
Becker, Thomas (2009)
Der Limesrundweg Huppert. Führungsheft zu den Limesanlagen und benachbarten Denkmälern bei Heidenrod-Huppert, Rheingau-Taunus-Kreis. (Archäologische Denkmäler in Hessen, 171.) S. 15-16, Wiesbaden.
Fabricius, Ernst (1936)
Der Limes von der Lahn bis zur Aar. In: Der obergermanisch-raetische Limes des Römerreiches, Abt. A, Band I, S. 76-77, Berlin/Leipzig.
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