Augustiner-Chorherrenstift Wassenberg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Wassenberg
Kreis(e): Heinsberg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 05′ 58,78″ N: 6° 09′ 27,17″ O 51,09966°N: 6,15755°O
Koordinate UTM 32.300.990,97 m: 5.664.750,72 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.511.079,53 m: 5.662.745,14 m
  • Stiftskirche Burg Wassenberg (2012)

    Stiftskirche Burg Wassenberg (2012)

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    CC-BY-SA 3.0 / Franz-Josef Knöchel
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    Knöchel, Franz-Josef
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  • Stiftskirche Burg Wassenberg (2012)

    Stiftskirche Burg Wassenberg (2012)

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  • Hinweistafel zur Stiftskirche Burg Wassenberg (2012)

    Hinweistafel zur Stiftskirche Burg Wassenberg (2012)

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Patrozinium: Maria und Georg.
Orden: Augustiner-Chorherrenstift (Männerkloster).
Geschichte (Gründung und Entwicklung bis um 1200):
„Gegründet und dotiert 1118 durch Graf Gerhard I. von Wassenberg. Laut Klosterrather Annalen stammte die Stifterfamilie aus Flandern. Die adligen Brüder Gerhard und Rütger hatten sich im frühen 11. Jahrhundert in den kaiserlichen Schutz begeben, weswegen Kaiser Heinrich II. sie um 1021 für Verluste in ihrer Heimat entschädigte; Gerhard erhielt Wassenberg und Rütger Kleve.
Das ursprüngliche Fiskalgut wurde in zwei Teile geteilt; die ältere Linie behielt Wassenberg und die jüngere Heinsberg. Die Burg Wassenberg sollte das Rurtal sichern. Das Motiv der Stiftsgründung auf Allod des Stifters war eine Memorienstiftung in direkter Nachbarschaft zur Burg. Allerdings sind einige Umstände merkwürdig, insofern die Gründungsurkunde die Totenmemoria nur für alle Vorfahren vorschreibt und die Nachkommen unerwähnt läßt. Ob der Stifter selbst in Wassenberg bestattet wurde, ist unbekannt, jedoch die Vogtei behielt er sich selbst vor.
Auch die Frage, aus welchem Stift die Wassenberger Regularkanoniker kamen, muß offen bleiben. Jedenfalls bestanden engere Beziehungen zum Reformkanonikerzentrum Klosterrath. 1117 waren dem Dünnwalder Kanonissenstift Chorherren der Klosterrather Obödienz mit Billigung des Kölner Erzbischofs Friedrich I. angeschlossen worden; mit Friedrich hatte sich der Wassenberger kurz vorher ausgesöhnt. Einen Hinweis gibt die Titulatur; nach Wassenberg benannte sich Gerhard erstmals 1087 und seit 1096 wechselnd nach Wassenberg und Geldern, seit 1118 nur noch nach Geldern. Ohne die näheren Umstände zu kennen, muß Gerhard I. auf dem Erbwege die Grafschaft Geldern gewonnen haben. Seine Tochter Judith war mit dem Limburger Herzog verheiratet; ihr fiel das Wassenberger Erbe zu. Offenkundig geschah die Wassenberger Gründung im Bewußtsein, dass die Wassenberger Tradition eliminiert zu werden drohe, wenn er selbst seinen Schwerpunkt in das bedeutendere Geldern verlegen werde.

Das für die Gegend ungewöhnliche Georgspatrozinium bestätigt die Vermutung. Die mit dem Namen Georg verbundene Drachenlegende zählte seit dem 11. Jahrhundert zum Leitbild der Familie, so dass Georg zur Fortdauer der bisherigen Tradition in Wassenberg beitragen konnte. Überdies war dem Stift durch den Lütticher Diözesanbischof das Dekanat zugewiesen worden, in welchem die Wassenberger Ministerialen wohnten, die dem Stift ihre jeweils eigenen Seelgeräte zuwandten, so dass sich der alte Bereich ohne den Stifter gewissermaßen selbst tragen konnte.

In der Tat, mit dem Ortswechsel des Wassenbergers nach Norden, erst recht nach der Einheirat Gerhards II. nach Zutphen, wo das dortige Walpurgisstift die Funktion eines Hausklosters übernahm, sank die Bedeutung Wassenbergs schnell. Auch das Stift war davon betroffen. Kennzeichnend ist der Kauf des Gutes Obermörmter bei Xanten, das dem Wassenberger Stift gehört hatte.“ (Engels 2006).

1802 aufgehoben (Bönnen / Hirschmann 2006).

((LVR-Redaktion KuLaDig, 2011)

Literatur

Bönnen, Gerold; Hirschmann, Frank G. (2006)
Klöster und Stifte von um 1200 bis zur Reformation. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.3.) Bonn.
Engels, Odilo (2006)
Klöster und Stifte von der Merowingerzeit bis um 1200. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.2.) Bonn.

Augustiner-Chorherrenstift Wassenberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Stiftsplatz
Ort
Wassenberg
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1118, Ende 1802

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„Augustiner-Chorherrenstift Wassenberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-13262-20110712-8 (Abgerufen: 9. Dezember 2024)
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