Das nördliche Reststück des östlichen Tunnelportals ist das letzte verbliebene Zeugnis des Königsdorfer Tunnels, mit dessen Aufschlitzung im Jahre 1954/55 ein Kapitel deutscher Eisenbahngeschichte zu Ende ging. Der Königsdorfer Tunnel war für die Eisenbahngeschichte in Deutschland von großer Bedeutung, denn mit einer Länge von 1.619,47 Metern zählte der Königsdorfer Tunnel zu einem der längsten Tunnel weltweit. Er galt als technische Meisterleistung. Zugleich war er das wahrscheinlich kostspieligste Bauwerk der von 1839 bis 1841 errichteten Bahnstrecke Köln-Aachen. Um die herausragende Bedeutung des Königsdorfer Tunnels für die deutsche Eisenbahngeschichte und die hohe Wertschätzung, die dieses technische Meisterwerk zu seiner Entstehungszeit genoss, angemessen zum Ausdruck zu bringen, wurden die beiden Tunnelportale des Königsdorfer Tunnels sehr aufwendig gestaltet. Das östliche Portal war einbezogen in eine aufwendige Stützmauerarchitektur auf bogenförmigem Grundriß. Auch hier wurde der elliptische Tunnelbogen von zwei Flankierungstürmen begleitet. Die sich daran anschließenden Stützwände wurden auf beiden Seiten von je drei türmchenartigen Backsteinpfeilern mit kräftig vorkragenden Deckplatten gegliedert. (Buschmann 1997, S. 3)
Das erhaltene Bauwerk ist ca. 3,5 bis 4 Meter hoch. Es ist offenbar ein Stützwandelement aus zwei Backsteinpfeilern und einer dazwischen stehenden Mauer ebenfalls aus Backsteinen. Letztere ist gegliedert durch ein leicht rückversetztes Wandfeld sowie ein Gesims und eine Mauerabdeckung aus Naturstein. Die Wandpfeiler tragen aus Naturstein gefertigte und aufwendig gestaltete Abdeckplatten.
Das Portal ist nur schwer zugänglich und war mit den Jahren stark von Sträuchern überwuchert, sowie dem allmählichen Verfall durch beständige Witterungseinflüsse ausgesetzt. Im Herbst 2011 wurde das Tunnelportal instandgesetzt.
Baudenkmal Das Objekt „Reststück des Tunnelportals des ehemaligen Königsdorfer Tunnels“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Datenbank-Nr. 12088 / Denkmalliste der Stadt Frechen, laufende Nr. A 149).
(Sandra Lüling, Fachhochschule Köln, 2013, mit freundlicher Unterstützung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege)
Quelle Walter Buschmann, Gutachten gemäß § 22, Abs. 3, Satz 1, zum Denkmalwert gemäß § 2 DschG NW Tunnelportal des ehemaligen Königsdorfer Tunnel in Frechen-Königsdorf, 7.11.1997.
Internet www.wisoveg.de: Vom ältesten Tunnel Deutschlands (Kölnische Rundschau vom 3. Juni 1950, abgerufen 26.08.2013) www.wisoveg.de: Am Tunnel bauten 2000 Leute (Helmut Weingarten, Kölner Stadt-Anzeiger vom 6. Dezember 1985, abgerufen 26.08.2013) de.wikipedia.org: Königsdorfer Tunnel (abgerufen 26.08.2013)
Literatur
Weingarten, Helmut (1989)
Königsdorf. S. 112-116, Köln.
Weingarten, Helmut (1987)
Die Eisenbahn zwischen Rhein und Erft - ein Lesebuch für Eisenbahnfreunde. (Beiträge zur Geschichte des Erftkreises 5.) Köln.
Weingarten, Helmut; Heeg, Egon; Kurth, Axel; Schreiner, Peter (2011)
Als die Lokomotiven laufen lernten ... Aus der Gründungsgeschichte der Eisenbahnlinie Köln-Aachen unter besonderer Berücksichtigung der Teilstrecke Köln-Horrem. In: Königsdorf im Rheinland, Beiträge zu seiner Geschichte, S. 331-372. S. 331-372, Pulheim.
Weingarten, Helmut; Heeg, Egon; Kurth, Axel; Schreiner, Peter (2011)
Ein Tunnel verschwand – Königsdorfer Tunnel diente 114 Jahre dem Reiseverkehr. In: Königsdorf im Rheinland, Beiträge zu seiner Geschichte, S. 378-381. S. 378-381, Pulheim.
Nördliches Reststück des östlichen Tunnelportals des ehemaligen Königsdorfer Tunnels
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