Seit dem 18. Jahrhundert gehörten die Juden von Langendernbach zur jüdischen Gemeinde Ellar. Im 19. Jahrhundert gab es immer wieder Versuche der Juden von Langendernbach und Frickhofen (siehe Synagoge Frickhofen), sich selbständig zu machen, die aber erst 1913 erfolgreich waren. 1932 war Langendernbach an die Kultusgemeinde Hadamar angeschlossen.
Gemeindegröße um 1815: 33 (1843), um 1880: 10 (1870) / 30 (1913), 1932: 28, 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Seit 1826 fanden Gottesdienste in Langendernbach statt. Spätestens um 1900 ist ein eigener Betraum belegt. Das Gebäude wurde 1938 nicht beschädigt, aber in den 1950er Jahren abgerissen (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof: Nach der Trennung von Ellar wurde 1913 ein Friedhof zwischen Langendernbach und Frickhofen angelegt (in einem Waldgrundstück ungefähr in der Mitte zwischen den beiden Orten, von Frickhofen kommend auf der linken Seite; etwa 100 Meter von der Straße entfernt).
„Die Toten der jüdischen Gemeinden Langendernbach und Frickhofen wurden zunächst in Ellar beigesetzt. 1913 begann die Anlage eines jüdischen Friedhofes zwischen Langendernbach und Frickhofen. Durch den Ersten Weltkrieg verzögerte sich die Anlage des Friedhofes. Dadurch musste die Gemeinde Langendernbach weiterhin bis 1916 zum Unterhalt des Friedhofes Ellar beitragen.
Nach den Zerstörungen in der NS-Zeit wurde der Friedhof 1971 durch die aus Frickhofen stammenden Siegfried Rosenthal und Walter Heilbrunn wieder hergerichtet. Es wurden neue Grabplatten gesetzt. Auf dem Friedhof befindet sich ein Denkmal mit der Inschrift “Den Toten zum Gedenken - den Lebenden zur Mahnung. Den jüdischen Bürgern der Gemeinden Frickhofen und Langendernbach, die den Tod durch Verfolgung gefunden haben.„ (alemannia-judaica.de)
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2022)
Internet
www.alemannia-judaica.de: Friedhof Frickhofen (Abgerufen: 08.07.2011)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Langendernbach (abgerufen 06.07.2022)