Von 1870 bis 1919 bildeten die Spezialgemeinden Euskirchen und Weilerswist (mit Metternich, Großvernich und Kleinvernich) den Synagogenbezirk Euskirchen. 1932 war Großvernich angeschlossen.
Gemeindegröße um 1815: 13 (1806), um 1880: 30 (1885), 1932: 24, 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Bis um 1848 benutzte man einen kleinen Betraum; um 1849 konnte man eine neue Synagoge beziehen. 1938 wurde das Gebäude durch Brandstiftung völlig zerstört (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof
Der Friedhof der jüdischen Gemeinde Weilerswist befindet sich in der Trierer Straße in Großvernich (neben dem Sportzentrum, Flurstück Weilerswist, Vernich 4463, Flur 2, Flurstück Nr. 109). Die Begräbnisstätte der Juden aus Weilerswist, Kleinvernich und Metternich wurde von 1843 bis 1930 belegt. Sie ist mit 36 Grabsteinen erhalten. Ebenfalls 36 Inschriften aus den Jahren 1856 bis 1930 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
Heutiger Zustand
Der frühere Begräbnisplatz ist im Ort nicht durch Beschilderung o.ä. ausgewiesen, an seinem Eingang befindet sich ein Schild „Am Jüdde Kirchhoff“ und eine undatierte steinerne Gedenktafel mit der Aufschrift „Zur Erinnerung an unsere jüdischen Mitbürger“.
Der rund 1.080 Quadratmeter Fläche einnehmende Friedhof ist über zwei Eingänge von der Trierer Straße und von der Straße ‚Zum Sportzentrum‘ aus frei zugänglich. Der mit Hecken umsäumte und mit teils mächtigen Bäumen bestandene Judenfriedhof ist in einem erkennbar guten Pflegezustand. Auf den Grabmalen ablegte Steine und Kerzen zeugen von regelmäßigen Besuchen.
Aktuell lassen sich 35 Grabstätten zählen, die letzte Bestattung erfolgte ausweislich einer Grabsteininschrift 1995 (Begehung am 04.09.2020).
(Franz-Josef Knöchel und Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2020)
Internet
www.steinheim-institut.de: epidat, Weilerswist-Vernich (abgerufen 07.03.2014)