Die jüdische Gemeinde Walberberg seit dem frühen 19. Jahrhundert: 1806 lebten in der Bürgermeisterei Sechtem, vor allem in Walberberg, 35 Juden. Die napoleonische Verwaltung schuf die Partikulargemeinden Bornheim, Hersel und Walberberg, die der Kantonalsynagoge in Brühl unterstanden. 1855 wurde die Walberberger Gemeinde aufgelöst und an Bornheim angeschlossen. Gemeindegröße um 1815: 35 (1806), um 1880: 10 (1885), 1932: –, 2006: –. Bethaus / Synagoge: 1843 ist eine „sogenannte Untersynagoge“ nachgewiesen (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Jüdische Friedhöfe in Walberberg: Es gab einen älteren, bis 1836 belegten Begräbnisplatz (siehe den alten Jüdischer Friedhof am Hexenturm). Der jüngere Friedhof wurde wohl ab 1856 belegt. Auch in Rösberg, das zur jüdischen Gemeinde Walberberg gehörte, sind zwei Friedhofsstandorte bekannt. Der noch erhaltene jüdische Friedhof liegt am ehemaligen Vorgebirgskamm, dem heutigen Matthias-Claudius-Weg. Er wurde wohl 1856 zum ersten Mal und dann bis 1932 belegt. Der älteste der acht erhaltenen Grabsteine ist von 1813, stammt aber von dem älteren Friedhof (uni-heidelberg.de). 8 Inschriften aus den Jahren 1813 bis 1920 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
Der unmittelbar gegenüber des Sportplatzes in der Düffelstraße gelegene jüdische Friedhof ist mit Bäumen bestanden und von einer Hecke umgeben. Eine kleine eiserne Eingangspforte ist heute ohne wirkliche Funktion, so dass der sehr gepflegt wirkende Friedhof allgemein zugänglich ist. Auf dem Begräbnisplatz befinden sich noch insgesamt acht Grabsteine. Hinweisschilder auf den Friedhof finden sich vor Ort nicht. Eine Hinweistafel informiert über die Geschichte des Judenfriedhofs mit dem nachfolgenden Text (Begehung am 26.07.2013, siehe auch Bild in der Mediengalerie):
Jüdischer Friedhof Der kleine jüdische Friedhof wurde im 19. Jahrhundert hierhin verlegt. Von 1856 bis 1932 wurden hier Bestattungen vorgenommen. Der älteste Grabstein ist von 1813 und stammt wohl von dem ehemaligen Gräberfeld in der Nähe des Hexenturms. Zur Erinnerung an die von den Nazis ermordeten Mitglieder der jüdischen Familien Horn und Jonas wurden 2008 in der Oberstraße (Nr. 8) und der Hauptstraße (Nr. 160) Gedenksteine in das Straßenpflaster eingelassen.
Internet www.steinheim-institut.de: epidat, Bornheim-Walberberg (abgerufen 07.03.2014) www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 05.07.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 07.04.2022)
Literatur
Jehle, Manfred (1998)
Die Juden und die jüdischen Gemeinden Preußens in amtlichen Enquêten des Vormärz, 4 Teile. (Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin 82.) S. 1285, München.
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 514-519, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.
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