Die jüdische Gemeinde Glehn seit dem frühen 19. Jahrhundert: Glehn war eine Filialgemeinde der Synagogengemeinde Neuss; 1932 angeschlossen an Neuss. Gemeindegröße um 1815: 37 (1806) / 35 (1808) / 45 (1828), um 1880: 66 (1885), 1932: 35 (1935), 2006: –. Bethaus / Synagoge: Schon seit etwa 1716 bestand eine Synagoge. 1879 wurde ein Neubau eingeweiht, der 1938 verwüstet wurde. Nach dem Verkauf des Gebäudes wurde es in den 1950er Jahren zu Wohnzwecken umgebaut (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Der Friedhof Der erste, vor 1861 genutzte Friedhof der Glehner Juden befand sich in der Ortschaft Liedberg (in der keine Juden wohnten). Ob dieser identisch ist mit einem 1820 von Glehner und Schelsener Juden erworbenen Grundstück am Abhang des Liedberger Gemeindefriedhofs lässt sich nicht mehr klären (Pracht-Jörns 2000). Nach 1861 wurde ein zweiter Friedhof in der Glehner Bendstraße angelegt (Flur 18, Nr. 81), der noch mit 28 Grabsteinen erhalten ist (Anzahl nach uni-heidelberg.de, steinheim-institut.de nennt „30 Grabsteine und Grabsteinfragmente aus den Jahren 1876 bis 1939“, eine eigene Zählung ergab 29). 30 Inschriften aus den Jahren 1876 bis 1939 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
„Das rechteckige, heute mit einer Hecke und einem Zaun eingefriedete Friedhofsgrundstück wurde der jüdischen Gemeinde, die keine eigenen Mittel aufbringen konnte, 1861 von der Zivilgemeinde zur Verfügung gestellt als Nachfolger des 1820 angelegten Friedhofs in Liedberg. (…) 1985 wurde der Friedhof in die Denkmalliste der Stadt Korschenbroich eingetragen.“ (steinheim-institut.de)
Aktuelle Situation und Zustand Der nahe der Bundesstraße B 230 liegende frühere Begräbnisplatz (erste Abzweigung von der Bendstraße nach links) ist mit einem Tor verschlossen und nicht zugänglich. Vor Ort findet sich kein weiterer Hinweis auf ihn. Der Friedhof ist mit Bäumen und Hecken umstanden und macht einen sehr gepflegten Eindruck. Insgesamt sind hier 29 Grabsteine erhalten (Begehung am 18.07.2017).
Liedberg. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung XV, Nr. 82.) S. 8, Köln.
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 476-479, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 41, Bonn.
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