Das Wasser galt allgemein als heilkräftig, es wurde speziell bei Bruchleiden und Fieber gebraucht. Es wurde auch von jungen Frauen getrunken, die in der Irmgardiskapelle den Segen Gottes für ihre Ehe erflehten. Das Irmgardiswasser wurde auch benutzt „auf daß der Herr auf die Fürbitte seiner Heiligen herabkommen lasse seinen Segen über die Unserigen, über unsere Wohnungen, unsere Felder, unser Vieh u. über all unser Hab und Gut, über alles, was wir in Andacht mit diesem gesegneten Wasser besprengen, oder dem wir davon zu genießen geben“.
In einem Pilgerbüchlein aus dem Jahr 1751 heißt es: „… erweiset annoch biß zu unseren Tagen der alldorten vom Gott zu ihrem Gebrauch erweckten Brunnen, dessen Wasser zu vielerstaunliche Wunder zum Trost der krancken, und mit Leibs magel behafften Menschen immerda würcket, daß rings umdem gantzen Land dessen übernatürliche Krafft ausser allen Zweifel scheinet gesetzet zu seyn, wie selbiges auch die uralte Beschreibung dieses Orths von denen vormaligen Zeiten einhellig bezeugen.“
Neben dieser Wunderheilbedeutung ist die Irmgardisquelle in weitem Umkreis bekannt als Kinderherkunftsort. Wenn das gewünschte Kind ein Mädchen werden sollte, so musste die Großmutter ein Stück Pfefferkuchen in das Quellbecken werfen; auch wurde bei Kinderwunsch ein Goldstück in die Quelle geworfen, ebenso ein Zuckerwürfel.
Es wird von der Irmgardisquelle folgende Sage erzählt: Von dem Born bei der Kirche, der auf Geheiß der heiligen Irmgardis entsprungen sein soll, sagt man, er vertrage keinen Schmutz; werde er getrübt, so verschwinde er und entspringe an einer anderen Stelle.
(Stefan Kronsbein, 2015)