Die Quelle ist nachweislich seit 1574 in einem Bildstock bzw. Brunnenhäuschen, das hier in der Mundart „Borhüisken“ heißt, gefasst. In der Mitte des Brunnensockels befindet sich der Helenenbrunnen. Unter einem Kreuz, in dem vier Kreise angebracht sind, laufen vier breite Wasserstrahlen nach unten, die dort eine doppelte Wasserfläche bilden. Ursprünglich wurde der in Helenabrunn entspringende Heimerbach, der in seinem Oberlauf auch Aabach oder Ailbeek heißt, von zwei Quellen gespeist. Die eine entsprang an dem Pastorat, die andere unter dem Kreuz in der Sakristei der Helenenkirche. Als dann um 1830 am Helenenberg der Abbau von Ton begann, verlagerte sich das Grundwasser in tiefere Bereiche. Entscheidend für die Trockenlegung der Helenenquelle war letztendlich die Anlage eines Wasserwerks der Stadt Mönchengladbach in den Jahren 1893/1895 in Helenabrunn.
Um 1900 konnte man aus dem Helenenbrunnen noch Wasser mittels einer Druckpumpe fördern. In Folge der neuen tiefen Brunnen des Wasserwerks, die 1910 niedergebracht wurden, sank der Wasserspiegel erneut, so dass der Brunnen seit diesem Zeitpunkt trocken liegt. Aber schon am Ende des 19. Jahrhunderts hatten die beiden Quellen „ihre Sprungkraft verloren“. Der Name Helenabrunn, im Volksmund auch Leenenbur genannt, leitet sich in seinem zweiten Namensbestandteil von dem Grundwort -born (mundartlich: -bur) ab. Der Sage nach hat die Kaiserin Helena auf einer Pilgerfahrt von Köln nach Xanten hier Rast gemacht und vergebens nach Trinkwasser gesucht; da sei ihr eine Quelle gezeigt worden, und die Kaiserin habe den Bau einer Kapelle gelobt. Das Wasser des Helenenbrunnens galt bis in neuerer Zeit als heilkräftig.
(Stefan Kronsbein, 2015)