Die Quelle wird „Antoniusquelle“ genannt. Die Quellschüttung wird nicht unerheblich gewesen sein, ein Autor bezeichnet sie als „größere Quelle“. Das Wasser soll vor allen Dingen bei Augenleiden zur Anwendung gekommen sein, aber nach dem Volksglauben auch allgemein heilkräftig gewesen sein. Auch wird der Sage nach ein Eremit mit der Quelle in Verbindung gebracht, so dass sich hier gewisse Parallelen zur Eremitenquelle am Hülser Berg ergeben. Die Quelle scheint demnach mit dem nahen Kapellchen in das Wallfahrtsgeschehen einbezogen gewesen zu sein, obwohl das Standartwerk über die Geschichte der Wallfahrten im Bistum Aachen (1986) diese Verehrungsstätte nicht als Wallfahrtsort ausweist. Es ist belegt, dass Wallfahrer in den 1920er Jahren in kleinen Gruppen zur Antoniuskapelle kamen und dort gesegnetes Wasser aus der Antoniusquelle abfüllten. Da der Antoniusberg, der auch Mühlenberg oder Butterberg genannt wird, als Materialentnahmeort (Abgrabung) zur Ausbeutung von Ton zur Herstellung niederrheinischer Irdenware gedient hat, kann die Entstehung der Quelle sowohl natürlichen (geogenen) als auch nichtnatürlichen (anthropogenen) Ursprungs sein.
(Stefan Kronsbein, 2015)