Die Hubertusquelle speiste einen etwa 50 Meter westlich gelegenen Teich, der bis um 1975 Fischbesatz hatte und eine Wassertiefe von ungefähr einem Meter aufwies. Die Hubertusquelle sei selbst in härtesten Wintern nie zugefroren. Die Hubertusquelle, deren Wasser von Ausflüglern gerne getrunken worden sei, habe nicht die Bedeutung wie die Johannisquelle gehabt. Eine sich den Berg herabziehende Trockenrinne - bei der Bevölkerung Gracht genannt - ist als ehemalige Wasserführung noch deutlich im Gelände sichtbar. Für eine mögliche Siedlungs- und Kultfunktion gilt Entsprechendes wie bei der Johannisquelle. Auffallend ist eine hohe Dichte vor- und frühgeschichtlicher Funde sowohl im Bereich der Johannisquelle als auch der Hubertusquelle. Vielleicht ist dies ein Hinweis auf eine mögliche Siedlungs- oder Kultfunktion.
Im Unterschied zu allen anderen Quellen, die einen Heiligennamen tragen, liegen diese beiden Quellen allerdings weit entfernt von neuzeitlichen Siedlungen und haben keinen nachgewiesenen Bezug zu einer konkreten Heiligenverehrung. Denkbar ist allerdings ein früherer Bezug zu der heutigen Wüstung „Amersloh“, ein 1579 durch die Spanier niedergebrannter Hof, der wohl wegen seiner abseitigen Lage und schlechter Bodenqualität der Felder nicht wieder aufgebaut wurde. Die Entfernung der Hubertusquelle zu dem Ort Bracht beträgt 6.200 Meter (Bezugspunkt Kirche), die Entfernung zu dem untergegangenen Hof Amersloh lediglich 1.500 Meter.
(Stefan Kronsbein, 2015)