Zur Klärung der Genese der Quelle hilft ein Blick in die Geologie: Unter der Altarmschlinge ist in diesem Bereich durch Bohrungen eine Aufhöhung der Tertiäroberfläche belegt. Der alte Rhein hatte sich hier seinerzeit bereichsweise bis in die tertären Feinsande eingeschnitten. Bei der Verlandung der Altarmrinne füllte sich diese überwiegend mit Ton, Schluff und Feinsand, also geringdurchlässigem Material, und mit Torfen. Das von West bis Westsüdwest in den Terrassenkiesen anströmende Grundwasser trifft daher hier auf eine starke Einengung des Strömungsquerschnittes und auf ein Hindernis, das zum Teil umströmt werden muss. Dabei erhöht sich der Druck im Grundwasser. Außerdem ist der Grundwasserleiter in den Terrassenkiesen noch zusätzlich von Lehm bedeckt. Im Quelltopf hat das Grundwasser eine Wegsamkeit nach oben gefunden und baut damit Druck ab. Mit diesem Wirkmechanismus lässt sich auch erklären, warum es in der Nähe Grundwassermessstellen gibt, in denen zeitweise artesische Grundwasserverhältnisse gemessen werden. Artesisch bedeutet, dass die Filterstrecken der Messstellen Grundwasser erfassen, deren Druckspiegel über dem Geländeniveau liegt.
Bei dem Quellwasser handelt es sich um ein kalziumhydrogenkarbonat-dominiertes Grundwasser, wie es für die quartären Terrassenaquifere typisch ist. Eine relevante Zumischung von älterem Grundwasser aus den tertiären Feinsanden ist nicht anzunehmen.
Seit 2020 ist die Quelle als als Naturdenkmal im Landschaftsplan des Rhein-Kreises Neuss verzeichnet (6.2.3.14 Naturdenkmal „Quelle im Strümper Bruch“)
(Jana Wermeyer, Michael Stevens & Stefan Kronsbein 2022, Haus der Natur - Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss)