In Bedburg lebten Juden seit etwa 1620. Seit 1866 gehörte die Spezialsynagogengemeinde Bedburg, zu der sich auch die Juden in den Bürgermeistereien Kaster, Königshoven und Pütz zählten, zur Synagogengemeinde des Kreises Bergheim.
Gemeindegröße um 1815: 67 (1808), um 1880: 64 (1885), 1932: 52 (1933), 2006: –.
Bethaus: Schon 1738 wird erstmals ein Bethaus erwähnt; um 1825 erwarb die Gemeinde einen Gebäudekomplex mit einer Synagoge im Hinterhof, die um 1850 um- oder neugebaut wurde. 1938 wurde das Gebäude verwüstet, dann verkauft, 1957/58 abgerissen (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007).
Friedhöfe: Zwei Friedhöfe sind bekannt, der jüngere ist noch erhalten. Ein weiterer Friedhof in Kaster fiel um 1974 dem Braunkohlentagebau zum Opfer.
Der ältere Jüdische Friedhof Bedburg wurde vom 18. Jahrhundert bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts belegt, hier sind keine Grabsteine mehr vorhanden. Er wurde 1839 von der jüdischen Gemeinde erworben und musste 1938/39 verkauft werden. Heute befindet sich an dieser Stelle ein Haus.
Der hier kartierte, seit vor 1832 bis 1939 belegte jüngere Jüdische Friedhof befindet sich in der Kölner Straße. Er gehörte seit 1837 zum Immobilienvermögen der Synagogengemeinde Köln. Bis in die 1990er-Jahre ist der Friedhof mehrfach geschändet worden, es befinden sich dort noch 66 Grabsteine.
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011)