Die ehemalige Pfarrkirche ist dem im Jahre 652 verstorbenen Regensburger Bischof Emmeran geweiht. Um 1220 wurde die Pfarrkirche erstmals erwähnt, nur etwa 80 Jahre später, um 1300, durch einen Nachfolgebau ersetzt. In die Nordwestwand der dreischiffigen Basilika wurde der romanische fünfgeschossige Turm, der bereits Ende des 12. Jahrhunderts errichtet wurde, integriert. An dessen Nordseite schließt die ehemalige Severuskapelle an. Der Turm ist etwas weiter oberhalb mit zwei gekuppelten Doppelfenstern ausgestattet, die sich an jeder Seite befinden. Wie unzählige andere Bauten wurde die Kirche im Zweiten Weltkrieg, ganz besonders im Jahr 1945, schwer zerstört. Lediglich die Außenmauern blieben stehen, so konnte jedoch die äußere Baugestalt erhalten bleiben. 1978 fand eine Renovierung des Chores statt, 1966 wurden dem Turm die barocken Aufbauten genommen, der Abschluss erfolgte nun mit einem schlichten Pyramidendach.
Beschreibung
Der Turm wird durch Eck- sowie Mittellisenen gegliedert. Das Langhaus ist einfach gegliedert, zudem wird hier der Einfluss der Bettelordenskirchen auf den Bau der Pfarrkirchen deutlich. An den Ecken ist der Chor gequadert. Eine Totenleuchte aus der Zeit um 1400 befindet sich an der Südostseite des Chores. An der Emmeransstraße ist das Nebenportal mit Dreieckgiebeln gelegen, es stammt zusammen mit dem Hauptportal aus dem Jahr 1672. In dem Giebelfeld über dem Hauptportal ist, neben der Datierung, auch das Stifterwappen erhalten. Die nördliche Seitenschiffswand weist als einzige Strebepfeiler auf. Zwischen Kirche in der Emmeransstraße 19 und Pfarrhaus, das sich in der Emmeransstraße 15 befindet, ist ein rundbogiges Portal erhalten, das auf 1671 datiert ist.
Die Kirche St. Emmeran heute
Heute stellt St. Emmeran mit dem Langhaus das Zentrum italienischer sowie kroatischer katholischer Gemeinden dar.
(Nina Pfeiffer, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Quelle
Informationstafel vor Ort.