Katholische Karmeliterkirche in der Altstadt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Mainz
Kreis(e): Mainz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 00′ 9,58″ N: 8° 16′ 24,24″ O 50,00266°N: 8,2734°O
Koordinate UTM 32.447.929,76 m: 5.539.179,58 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.447.983,99 m: 5.540.955,99 m
Die Niederlassung der Karmeliter erfolgte um 1275 im nördlichen Stadtgebiet, 1285 wurden sie erstmals urkundlich erwähnt. Die Karmeliterkirche wurde zwischen 1326 und etwa 1350 erbaut. Sie diente von 1477 bis 1497 neben sakralen ebenfalls weltlichen Zwecken. Zwischen 1700 und 1713 wurden die Klostergebäude neu errichtet, die danach ebenfalls für schulische Zwecke genutzt wurden. Die Kirche diente zwischen der Säkularisation 1802 und der Rückkehr holländischer Karmeliter im Jahre 1924 Magazinzwecken, in den 1830er-Jahren wurde sie ebenfalls als Lagerhaus genutzt. Im Jahr 1924 wurde die Karmeliterkirche neu geweiht.
Karmeliterkirche sowie Armklarakirche sind die spätesten gotischen Sakralbauten in Mainz und gehören dem Typus der Bettelordenskirchen an.

Bauweise und Ausstattung
Die dreischiffige gotische Basilika mit Dachreiter besteht aus einem Langchor, der Höhe und Breite des Mittelschiffes fortführt. Der Außenbau verdeutlicht die programmatische Schlichtheit der Bettelordenskirche. Die Ausstattung des Chores weist hohe dreibahnige Maßwerkfenster auf. Um 1400 entstand eine Madonna aus rotem Sandstein mit Kreuzzepter, die den „Weichen Stil“ am Mittelrhein veranschaulicht. 1924 wurde die Kirchenausstattung um Beichtkapellen zwischen den Strebepfeilern im südlichen Seitenschiff erweitert. Das Hauptportal wurde in seiner gotischen Form im Jahr 1924 hergerichtet. Ferner wurde die klassizistische Tür mit zwei Flügeln an diese Stelle übernommen. Über dem Portal ist ein Reliefbild der Marienkrönung aus rotem Sandstein zu erkennen, das 1743 entstand.
Das verschieferte Dach sowie der Dachreiter wurden 1958 wiederhergestellt.

Eine Besonderheit der Karmeliterkirche liegt im südlichen Seitenschiff, da dieses breiter ist als das nördliche Seitenschiff. Eine Kreuzrippenwölbung liegt im dreijochigen Langhaus sowie im Chor vor. Die Gemälde an den Decken erweisen sich als sehr eindrucksvoll.

(Nina Pfeiffer, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Quelle
Informationstafel vor Ort

Internet
www.regionalgeschichte.net: Das Mainzer Karmeliterkloster (abgerufen 17.03.2015)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreisfreie Stadt Mainz. Denkmalverzeichnis Kreisfreie Stadt Mainz, 3. April 2023. S. 4, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Mainz, abgerufen am 16.06.2023
Wegner, Ewald (1990)
Stadt Mainz, Altstadt. (Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz, Band 2.2.) S. 106 - 108, Düsseldorf.

Katholische Karmeliterkirche in der Altstadt

Schlagwörter
Ort
Mainz - Altstadt
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Fernerkundung
Historischer Zeitraum
Beginn 1326 bis 1350

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„Katholische Karmeliterkirche in der Altstadt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-118753-20150320-4 (Abgerufen: 18. April 2024)
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