Die Jesuiten ließen sich 1577 im damaligen Franziskanerkloster nieder, das sich gegenüber der heutigen Alten Universität befand. Sie veranlassten den Bau eines Universitätsgebäudes, welcher zwischen 1615 und 1618 stattfand. Das Gebäude wurde für die Theologische und Philosophische Fakultät sowie für das Jesuitische Gymnasium errichtet. Seit 1783 wurde es ausschließlich als Universität genutzt, was jedoch nur bis 1792 der Fall war. Seit diesem Zeitpunkt diente es als Kaserne, ab 1889 als Schul- und Ämterhaus. Im Jahre 1942 brannte der Renaissancebau aus, die Wiederherstellung (als Institutsgebäude) erfolgte 1951/52.
Äußere Beschreibung
Das längliche, schmale Bauwerk der Alten Universität steht an drei Seiten frei. Es handelt sich um einen kubischen Walmdachbau mit vier Geschossen, der sich über einen langrechteckigen Grundriss von 47 m zu 13 m erstreckt. An den Gebäudekanten ist der Putzbau durch eine Quaderung gerahmt.
Die zwei Säulenportale stammen vom Bildhauer Johannes Juncker aus Aschaffenburg. Die Portale sind in korinthischer Ordnung angebracht und mit Giebelaufsätzen versehen. Darin enthalten sind die Wappen des Kurfürsten Johann Schweickhardt von Kronberg und des Domkapitels. Das hohe, schiefergedeckte Walmdach wurde in der ursprünglichen Form wiederhergestellt.
Lage
Die Alte Universität befindet sich nördlich des Domes und in der Nähe des Gutenbergplatzes in der Alten Universitätsstraße 17 in der Mainzer Altstadt.
(Nina Pfeiffer, Universität Koblenz-Landau, 2015)