Die Seilbahn in Altenahr, im Landkreis Ahrweiler gilt trotz ihrer Stilllegung im Jahr 2011 als eines der bedeutsamsten kulturgeschichtlichen Highlights in der jüngeren Vergangenheit des gesamten Ahrtals.
Geschichte: Erfolgreiche erste Jahre Die Seilbahn wurde 1953 feierlich eingeweiht und erfuhr innerhalb von kürzester Zeit einen hohen touristischen Zuspruch. Die Gäste konnten in zweisitzigen offenen Gondeln vom Ortskern Altenahrs direkt auf den 354 Meter hohen Ditschardt-Berg gelangen. Die Anlage wurde von der Firma Hasenclever gebaut. Diese ermöglichte es den Besuchern des Ahrtals 180 Meter Höhenunterschied auf einer Seillänge von 650 Metern in kürzester Zeit zu überbrücken. Die Saison dauerte ursprünglich von Ostern bis Oktober und lockte jährlich mehrere hunderttausend Besucher in die Region. In der Hochzeit der Seilbahn, in den 1970er Jahren, verbuchte die Seilbahn rund 400.000 Fahrten pro Jahr. So lud neben der Seilbahn auch das Berghotel Bellevue mit seiner ausladenden Außenterrasse zu einem entspannten Aufenthalt ein. Vom Aussichtspunkt auf dem Ditschardt konnte man weit ins Ahrtal schauen und hatte einen atemberaubenden Blick auf die Burgruine Are und den Weinort Altenahr. In den 1970er Jahren war die Seilbahn zu einem echten Publikumsmagneten und Wahrzeichen Altenahrs geworden. In diversen Reiseführern wurde eine Fahrt mit der Altenahrer Seilbahn als Pflichtbesuch beschrieben.
Geschichte: Sinkende Besucherzahlen und Stilllegung Doch bereits 10 Jahre später ließ das Interesse der Besucher an der Seilbahn nach. 1985 verzeichnete man nur noch 280.000 Fahrten pro Jahr. Der schleichende Untergang der Seilbahn war nicht mehr aufzuhalten. Im letzten Betriebsjahr 2011 kam man schlussendlich nur noch auf 47.549 Fahrten, was die Pächter dazu veranlasste, den Pachtvertrag mit der Gemeinde Altenahr zum 31. August 2012 zu kündigen. Zusätzlich zu der Seilbahn gehören noch die Tal- und Bergstation, der angrenzende Parkplatz und eine private Brücke über die Ahr zu der Betriebsanlage. Der Eigentümer der Anlage Franz Rudolf Kloster führt den Untergang der Seilbahn auch auf die Schließung des Gastronomiebetriebes Cafe Bellevue, an der Bergstation, im Jahr 2009 zurück. Momentan sucht der Eigentümer nach einem neuen Pächter für die Anlage. Die Suche gestaltet sich jedoch als äußerst schwierig. Die Tatsache, dass die Horst AG nach einem neuen Pächter suchen darf, ist einzig und allein auf den guten Willen der Gemeinde Altenahr zurückzuführen. Denn eigentlich hätten die Eigentümer mit Ablauf des Pachtvertrages im Jahr 2012, den Rückbau der Seilbahn inklusive aller Nebengebäude initiieren müssen. Bis ins Jahr 2015 wurden jedoch nur das 650 Meter lange Seil und die zweisitzigen Gondeln abgebaut. So erinnern noch die ehemaligen Stützpfeiler, das verlassene Kartenhäuschen und der Straßenname (Seilbahnstraße) an die glorreiche Vergangenheit der Altenahrer Seilbahn.
(Patrick Drexler, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet www.general-anzeiger-bonn.de: Seilbahn Altenahr: Touristenmagnet verkommt zur Touristenruine (abgerufen 13.03.2015)
Ahrsteig Wanderführer: Durch das wildromantische Ahrtal von Blankenheim nach Sinzig. Köln.
Stern, Volkhard (2012)
Schwebend auf den Berghöhen an Rhein und Ahr: Zur Geschichte der Sesselbahn in Rheineck und Altenahr. In: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2013, S. 201-202. Ahrweiler.
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