Die Kapelle St. Maternus befindet sich im rheinland-pfälzischen Altenburg einem Ortsteil der Ortsgemeinde Altenahr, im Landkreis Ahrweiler. Der Baubeginn der Kirche geht auf das Jahr 1958 zurück. Erst vier Jahre später, 1962, wurde die Kirche fertiggestellt und zu Ehren des heiligen Maternus geweiht. Der um 313/328 n. Chr. belegte dritte Bischof von Trier und erste geschichtlich bezeugte Bischof von Köln gilt als „Helfer in Wassernöten“ und damit auch als Schutzpatron vor Hochwasserfluten.
Vorgängerbauten der heutigen Kapelle Der neueste Bau der Kapelle ist kulturgeschichtlich noch nicht so alt. Dies liegt an der ereignisreichen Geschichte des Kapellenbaus in Altenburg. Die erste Kapelle Altenburgs wird bereits in einem Visitationsbericht von 1683 erwähnt. Die äußerst kleine und beschauliche Kapelle wurde ihrerseits 1769 unter Verwendung des alten Balkenwerkes renoviert und ausgebaut. 1804 wurde die Kapelle jedoch vom großen Ahrhochwasser weggerissen, welches lange Zeit als „größtes und folgenschwerstes Hochwasser der Ahr“ galt (www.kreis-ahrweiler.de).
Trotz des eher ungünstigen Standorts direkt an der Ahr entschloss man sich 1821 die Kapelle erneut in der Nähe der Ahrbrücke zu errichten. Die Kapelle hatte nun erstmals den heiligen Maternus als Patron, welcher bis dahin in einer anderen Kapelle zwischen Altenahr und Altenburg verehrt wurde. Jedoch war diese Kapelle so stark baufällig, dass sie Anfang des 18. Jahrhunderts einstürzte. Im Zweiten Weltkrieg wurde jedoch auch die neue St. Maternus Kapelle zerstört, so dass sich die Bürgerinnen und Bürger Altenburgs innerhalb von zwei Jahrhunderten ein drittes Mal mit dem Bau einer neuen Kapelle befassen mussten.
Die heutige Kapelle und ihre Entstehungsgeschichte Auf Grund von finanziellen Engpässen mussten die Altenburger 14 Jahre lang auf eine neue Kapelle warten. Während dieser Zeit sammelten die Altenburger 25.000 DM und brachten weitere 15.000 DM durch Eigenleistungen auf. Der Rest der Baukosten wurde von der Gemeinde Altenahr, dem Bistum Trier und dem Land Rheinland-Pfalz übernommen, so dass 1962 die heutige Kapelle fertig gestellt werden konnte. Aus Angst vor Hochwasserschäden entschloss man sich erstmals, die Altenburger Kapelle nicht in der Nähe der Ahrbrücke zu errichten, sondern auf einer kleinen Anhöhe gegenüber dem Ortskern von Altenburg. Als besondere Elemente der Innenausstattung sind vor allem die vier Holzfiguren des heiligen Maternus, der Muttergottes, des heiligen Josef und des heiligen Antonius hervorzuheben. Alle vier Holzfiguren stammen aus dem 17. Jahrhundert und befanden sich bereits in den Vorgängerkapellen. 2012 feierte die Kapelle ihr 50-jähriges Bestehen mit einem großen Fest, dass an den beachtenswerten Opfergeist der Menschen in den letzten fünf Jahrzehnten erinnern soll.
(Patrick Drexler, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet www.kreis-ahrweiler.de: Die Ahr und ihre Hochwässer in alten Quellen (abgerufen 13.03.2015) www.rhein-zeitung.de: Blinde Kriegswut zerstört Kapelle in Altenburg (Rhein-Zeitung von 22.07.2011, abgerufen 13.03.2015) www.rheinische-geschichte.lvr.de: Maternus, Bischof von Köln (erwähnt 313, 314) (Text Joachim Oepen, abgerufen 28.01.2022) www.heiligenlexikon.de: Ökumenisches Heiligenlexikon, Maternus von Köln (abgerufen 28.01.2022)
Literatur
Eifelverein (Hrsg.) (1995)
Eifelführer. Düren.
(1967)
800 Jahre Pfarrkirche und Pfarrei Altenahr 1166-1966. (Rheinische Kunststätten, Heft 4.) Neuss.
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