Ruitsch, ein Stadtteil von Polch, liegt etwa 5 Kilometer nordöstlich von Polch entfernt. Die im heutigen Naturschutzgebiet „Nettetal“ am Zusammenfluss von Ruitscher Bach und Nette gelegene Wassermühle wurde um das Jahr 1813 erbaut. Bis 1960 wurde sie als Getreidemühle betrieben, bevor sie dann von 1960-1964 ausschließlich für den landwirtschaftlichen Betrieb genutzt wurde. Einige Jahre später wollte der neue Besitzer die Mühle zu einer Pension ausbauen, starb aber währenddessen, so dass der Bau eingestellt wurde und die Ruitscher Mühle für ca. 25 Jahre leer stand.
1989 erwarb der Tomburger Ritterbund e.V. – eine Vereinigung, die sich in der Tradition der Wandervogelbewegung sieht – die Ruitscher Mühle als Bundeszentrum. Die Jahre nach dem Kauf wurden für den Bund zu Baujahren, man investierte viel Arbeit und Geld. Es entstanden sanitäre Anlagen, ein großer Aufenthaltsraum mit Kamin sowie Ordensräume und sogar eine Sauna; ebenso erfolgte eine Instandsetzung des maroden Dachs.
Die Ruitscher Mühle ist kein öffentlicher Campingplatz, der Tomburger Ritterbund e.V. stellt den Platz aber auf Anfrage bündischen und ähnlichen Gruppierungen zur Verfügung. Da sich der Platz im Naturschutzgebiet befindet und der Bund das Gelände in mühevoller Eigenarbeit hergerichtet hat, wird dabei auf entsprechende Regeln hingewiesen (vgl. tomburger.de).
Gebäudestruktur
Betritt man das Gelände, befindet sich rechtsseitig die Alte Mühle mit angrenzendem Wohnhaus. Dieses Gebäude ist heute allerdings eine Ruine und darf aufgrund dessen nicht mehr betreten werden. Hieran grenzt ein Gebäude, welches auf schon vorhandene Grundmauern des Vorbesitzers aufgebaut wurde. Es liegt linksseitig der Mühle und beherbergt Aufenthaltsräume für die Pfadfinder.
Zwischen diesen Gebäuden hindurch führte früher eine Durchfahrt für LKW. Die Wand des zentralen Bauwerks ist durch ein Wappen des Tomburger Ritterbundes verziert. In diesem befindet sich ein großer Aufenthaltsraum, eine Küche, sanitäre Anlagen, ein Schuppen für Gartengeräte, sowie die Sauna.
Dahinter liegt ein Teich, sowie der Ruitscher Bach. Früher gab es hier sogar Forellenbecken, diese sind aber heute zugeschüttet. Weiterhin befindet sich linksseitig ein sehr langgezogenes Gebäude, welches ebenfalls neu renoviert und zu Aufenthaltsräumen ausgebaut wurde.
An der Nette ist noch das alte Wehr zu erkennen, an dem für den Betrieb der Mühle das Wasser gestaut wurde. Auch noch sehr gut zu sehen ist der Mühlengraben, über den das Wasser zur Mühle und zum Pumpwerk gelangt ist, hier zum Antrieb genutzt und anschließend wieder in die Nette abgelassen wurde. Im Mühlengraben befindet sich noch ein Ablass, der zur Regulierung des Wasserstandes diente.
(Jennifer Abels, Universität Koblenz-Landau, 2015 / freundliche Hinweise des Tomburger Ritterbunds e.V.)
Internet
www.pfadfinder-treffpunkt.de: Pfadfinder Treffpunkt - Ruitscher Mühle (abgerufen 25.02.2015)
www.tomburger.de: Tomburger Ritterbund e.V. (abgerufen 09.05.2022)
www.tomburger.de: Tomburger Ritterbund e.V. - Informationen zur Ruitscher Mühle (abgerufen 25.02.2015, Inhalt nicht mehr verfügbar 09.05.2022)
www.tomburger.de: Tomburger Ritterbund e.V - Bundeszentrum Ruitscher Mühle (abgerufen 25.02.2015, Inhalt nicht mehr verfügbar 09.05.2022)