Das Grubenfeld Albert („de Lochjroov“) erstreckt sich von Herrenstrunden bis nach Rommerscheid. Es finden sich noch einige Relikte in der Nähe des Kreuzungsbereiches der Feldwege von Herrenstrunden zum Igeler Hof, nach Rommerscheid und nach Combüchen. Die Grube Albert wurde Anfang der 1880er Jahre eröffnet.
Standortgeschichte: Eduard Knobel, Gutsverwalter von Schloss Lerbach, mutete die Grube am 25. März 1848 auf Eisenstein. Am 27. Mai 1848 wird der Mutschein ausgestellt. Offensichtlich arrangierte sich der Betreiber in der Folgezeit hinsichtlich der Gewinnung des Eisens mit der Britanniahütte in Bergisch Gladbach. Am 9. Januar 1851 wurde von dieser eine Betriebsbefristung beantragt. Am 14. Dezember 1874 gingen die Anlagen in das Eigentum des Siegen-Gladbacher Gruben- und Hüttenvereins zu Köln über. Dieser wiederum verkaufte den Betrieb an die Gewerkschaft Elise zu Köln. Nachdem 1879 Schutzzölle auf Eisenfabrikate aus dem Ausland erhoben wurden, wurde verstärkt Eisenstein auf der Grube Albert abgebaut. Wann diese Betriebstätigkeiten eingesetzt haben, kann nicht exakt ermittelt werden.
Vermutlich wurde Eisensteingrube Albert seit den 1880er Jahren betrieben, denn für den Zeitraum 1880-1886 liegen Betriebszahlen über die Förderung von Eisenerz vor. Zu dieser Zeit wurde ein Stollen in den Kombücher Wald getrieben, zugleich befand sich im Wald ein Schacht. Insgesamt sollen in der Grube Albert nach Jux ein Steiger und zwölf Bergleute gearbeitet haben. In der Literatur wird zudem davon berichtet, dass die schwer beladenen Fuhrwerke dem Weg schadeten und die Brücke über die Strunde beschädigten.
Heutige Nutzung: Die Gruben wurden stillgelegt, es sind nur noch Relikte erhalten. Substanz: Im Umkreis des Combücher Berges finden sich zahlreiche Relikte der Grube Albert. Entlang des Feldweges nach Herrenstrunden existieren mehrere, zum Teil ausladend große Pingen des ehemaligen Tagebaus, welche zum Teil eine Größe von sechs Metern haben. Auf beiden Seiten des Weges findet sich je eine Runde Pinge von einem früheren kleinen Schacht. Entlang ein Viehweide, welche zu Gut Schiff gehört, befindet sich das verschüttete Mundloch des Stollens mit einer vorgelagerten Halde. Weitere Relikte befinden sich im Bereich der „Schlade“. Schutzstatus: Die Relikte der Grube Albert haben keinen Schutzstatus. Touristische Relevanz: Gering, von der Grube Albert sind nur noch Geländerelikte erhalten. Historischer Zeugniswert: Die Grube Albert ist ein Zeugnis für die Eisenerzgewinnung im Bergischen Land. Erhaltungszustand: Außer den beschriebenen Pingen ist von der Grube Albert nichts überliefert. Seltenheitswert: Im Bereich Bergisch Gladbach und Bensberg sind zahlreiche Zeugnisse der Bergbautätigkeit vorzufinden. Im Strundetal haben die Relikte keine Singularität. Regionaltypischer Wert: Die Grube Albert war eine von mehreren Gruben im Bereich des Bensberger Erzreviers. Die Erzgewinnung war typisch für das Bergische Land im 19. Jahrhundert. Sensorielle Dimension: Gering, die Geländerelikte der Grube Albert sind nicht landschaftsprägend. Wert der räumlichen Zusammenhänge: Die Grube Albert ist eine von mehreren Gruben im Bereich Herrenstrunden. Es bestehen jedoch keine unmittelbaren Zusammenhänge zwischen den Gruben. Ausstrahlungswert: Gering, die Geländerelikte befinden sich im Wald und sind nur dem Fachmann ersichtlich. Künstlerischer Wert: Gering, außer den Geländerelikten ist von dem Grubengelände nichts überliefert. Historisch-geographischer Wert: Hoch, die Grube Albert ist ein Beispiel für die Gewinnung von Zink- und Eisenerzen im Bergischen Land.
(Erfasser: Andreas Kaul, Kulturlandschaftliche Inventarisierung „oberes Strundetal“/ Herrenstrunden, 2007)
Das Erbe des Erzes, Band 3. Die Gruben in der Paffrather Kalkmulde. (Schriftenreihe des Bergischen Geschichtsvereins Rhein-Berg e.V. 49.) Bergisch Gladbach.
Jux, Anton (1956)
Die Johanniter-Kommende Herrenstrunden. Nebst Pfarrgeschichte. (Heimatschriftenreihe der Stadt Bergisch Gladbach, Band 2.) Bergisch Gladbach.
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