Die ältesten Teile der Heilig-Kreuz-Kapelle stammen aus dem Jahr 1679, sie wurde jedoch bereits im Jahr 1232 in einem urkundlichen Vergleich erwähnt, der den Zehnt von einigen Äckern, die der Kapelle von Rosch„ (frühere Bezeichnung von Ruitsch) gehörten, behandelt: “Ingebrand Propst, Eckbert Dechant und das Capitel des Stifts zu Münstermaifeld vergleichen sich mit Werner und seinen Gebrüdern Edelherrn von Brohl wegen eines angeblich zur Capelle zu Ruitsch (bei Polch) gehörigen Zehntens. Ruitsch 13. Juni 1232.„ (MrhUB 3, Nr. 457).
1923 wurde die Kapelle auf die jetzige Größe erweitert.
Die Heilig-Kreuz-Kapelle ist ein einfacher, steinsichtiger Saalbau mit vier rundbogigen, basaltgerahmten Fenstern und einer am dreiseitigem Schluss angefügte Sakristei (vermutlich barock). Das Kapellenniveau wird über eine seitlich neben dem Giebel geführte Freitreppe an der abschüssigen Hauptstraße erreicht. Das Gebäude verfügt über schiefergedeckte abgewalmte Satteldächer sowie einen achtseitigen Dachreiter mit Schalljalousien und geschweifter Haube. Bei den Fenstern findet sich ein rechteckiges mit Basaltlava gerahmtes Portal und im Sturz ein auf 1555 datierter Wappenstein. Neben dem Portal befindet sich ein Schöpflöffel-Kreuz, welches bei Rodungsarbeiten in der Gemarkung gefunden wurde, ferner neben der Sakristei zwei weitere Basaltlavakreuze von 1652 und 1704.
An den Wänden hängen die barocken, farbig gefassten Skulpturen der Heiligen Antonius und Sebastian. Ebenfalls aufgestellt sind eine barocke Pietà sowie ein Vortragekreuz. Eine aus Hetzerath in der Eifel (Landkreis Bernkastel-Wittlich) stammende Kommunionbank wurde für den Zelebrationsaltar, das Lesepult und zwei Leuchter umgearbeitet. Aus der ursprünglichen Kapelle von 1679 finden sich heute noch ein weiterer neogotischer Altar und einige Bänke.
(Robert Simon, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Literatur
Beyer, Heinrich; Eltester, Leopold; Goerz, Adam et al. (1860)
Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preußischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Mittelrheinisches Urkundenbuch (MrhUB), Ausgabe Coblenz, 3 Bände 1860-1874. Bd. 3, S. 358-359, Koblenz. Online verfügbar: dilibri.de, MrhUB, abgerufen am 17.04.2024
Henkel, Karoline; Heyen, Franz-Josef (1986)
Polch im Maifeld. Geschichte und Gegenwart. S. 87-89, Polch.
Müller, Wolf-Manfred (1990)
Stadt Polch im Maifeld. (Rheinische Kunststätten, Heft 358.) S. 29-30, Neuss.
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