Barocker Hof der Trierer Abtei Sankt Matthias

Mattheiserhof in Polch

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Polch
Kreis(e): Mayen-Koblenz
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 17′ 58,1″ N: 7° 18′ 48,84″ O 50,29947°N: 7,31357°O
Koordinate UTM 32.379.893,87 m: 5.573.288,38 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.593.633,24 m: 5.574.545,09 m
Der Hof der Trierer Abtei St. Matthias wurde 1804 von dem Armeelieferanten Jean Baptiste Olry ersteigert, an einen Claude Sellier in Paris weiterverkauft und schließlich von den Vorfahren der heutigen Eigentümer der Familie Gilles 1807 erworben.

Von dem einst bedeutenden Dreiseithof, direkt neben der Pfarrkirche, sind heute nur noch das barocke Wohngebäude und die gemauerte Hofeinfassung erhalten geblieben. Die Hofeinfahrt wird durch zwei aufwendig gestaltete Pfeiler aus Basaltlavastein mit Pilastern, Hohlkehlen und Sockeln betont. Dazu dienen als Aufsatz auf den abschließenden plattenartigen Kapitellen Kugeln mit Blattdekor. Die aus dieser Zeit stammende Hofeinfahrt ist mit Bezug auf das Wohnhaus, welches sieben auf fünf Fensterachsen und ein hohes, gaubenbesetztes, verschiefertes Mansarddach zeigt, angelegt. Die Fassade ist extra in etwa achsial auf die Hofeinfahrt ausgerichtet und wird durch diese zusätzlich gerahmt und hervorgehoben. Der zweigeschossige, verputzte Bruchsteinbau auf hohem Sockelgeschoß besitzt eine vorgelegte Treppe mit steinernem Balustergeländer, ebenfalls zum Hof hin orientiert. Die als Risalit wirkenden mittleren drei Fensterachsen sowie die Gebäudedecke sind durch Basaltquadern gerahmt. Die Geschosse werden durch ein Basaltlavasims unterteilt, wobei ein reich profiliertes Kranzgesims zum Dach hin abschließt.

Im Giebelfeld des Daches, über der Mittelachse, ist das Wappen des Abtes A. Mannheim sowie die Bezeichnung A.M.A.S.M. 1748 (= Anselmus Mannheim Abbas St. Matthiae), dem Erbauer dieses Hofes, durch farbig gefasste Steinmetzarbeit angebracht. Über dem rechteckigen Hauseingang befindet sich in einer Muschelnische eine Figur des hl. Matthias, welche aus Basaltlava besteht.

Des Weiteren gilt der Hof als schöner Profanbau und wird vom Volksmund „Mattheiserhof“ genannt.

(Robert Simon, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Literatur

Helf, Reinhold (Redaktion) / Pädagogisches Zentrum des Landes Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997)
Geographische Spurensuche in der Gemeinde Polch. S. 63-80, Bad Kreuznach.
Henkel, Karoline; Heyen, Franz-Josef (1986)
Polch im Maifeld. Geschichte und Gegenwart. S. 69-70, Polch.
Müller, Wolf-Manfred (1990)
Stadt Polch im Maifeld. (Rheinische Kunststätten, Heft 358.) S. 21, Neuss.

Barocker Hof der Trierer Abtei Sankt Matthias

Schlagwörter
Ort
Polch
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1748

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„Barocker Hof der Trierer Abtei Sankt Matthias”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-115489-20150219-2 (Abgerufen: 26. April 2024)
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