Ruine der Aulesburg bei Haina-Löhlbach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Haina (Kloster)
Kreis(e): Waldeck-Frankenberg
Bundesland: Hessen
Koordinate WGS84 51° 03′ 44,08″ N: 8° 57′ 23,91″ O 51,06224°N: 8,95664°O
Koordinate UTM 32.496.961,67 m: 5.656.747,60 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.497.034,60 m: 5.658.571,06 m
  • Das Zentrum der Aulesburg mit dem westlichen Halsgraben in der Bildmitte (2003.

    Das Zentrum der Aulesburg mit dem westlichen Halsgraben in der Bildmitte (2003.

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    Sippel, Klaus
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  • Gebäudefundamente im Westteil der Aulesburg (2003).

    Gebäudefundamente im Westteil der Aulesburg (2003).

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Heute im Gelände sichtbar sind nur noch geringe Mauerreste und zwei Grabenzüge. Die Hauptburg der Anlage liegt auf einem etwa 170 Meter langen und bis zu 75 Meter breiten Plateau in einer Höhe von 486 Metern über Meereshöhe, das allseits sehr steil abfällt. Sie war mit einer heute nicht mehr sichtbaren Randbewehrung, wahrscheinlich einer Mauer mit hangseitig vorgelagertem Graben, umgeben. Nach Osten hin mündet das Plateau in einen gratartig schmalen Sattel, der durch zwei gut sichtbare, tiefe Gräben abgesichert wurde. Ein Vorburgbereich wird durch einen weiteren, 180 Meter östlich das Gelände durchziehenden Vorwall mit Graben angezeigt. Kleinere archäologische Untersuchungen auf der Aulesburg haben 1921 und 1984 stattgefunden. Zu verweisen ist vor allem auf ein Gebäudefundament im südwestlichen Bereich der Hauptburg und einen weiteren massiven Bau zwischen den beiden Gräben, die die Hauptburg abriegeln. Möglicherweise handelt es sich in beiden Fällen um Kirchenbauten, doch fehlen hier weitergehende Untersuchungen.

Geschichte
Wie viele Klöster wurde auch das Zisterzienserkloster Haina um 1140 zunächst an einem anderen Ort gegründet, und zwar auf der vier Kilometer von Haina entfernten und damals bereits aufgelassenen Aulesburg. Stifter waren der Besitzer der Burg, Graf Poppo I. von Reichenbach, und sein Schwiegersohn Volkwin II. von Schwalenberg. Die Klosteranlage war zunächst den Benediktinern übergeben worden, doch schon kurze Zeit später (um 1150) wurde sie Mönchen aus dem rheinischen Zisterzienserkloster Kamp übertragen. Die für eine Burg günstige Lage auf einem Bergsporn erwies sich aber in der Folgezeit als wenig vorteilhaft für eine Klostergründung. Nach weiteren vergeblichen Konsolidierungsversuchen gaben die Mönche um 1188 den Standort endgültig auf. Eine Neugründung des Klosters folgte ab etwa 1215 an einem geeigneteren Ort, dem Wohratal am Südwesthang des Kellerwaldes, etwa 4 Kilometer südlich der Aulesburg.
Die alte Klosterstätte auf der Aulesburg wurde dennoch weiterhin genutzt: Ab 1240 wird in den Quelllen das Dorf Aulesburg erwähnt und ab 1433 eine Marienkirche an diesem Standort mehrfach genannt. Außerdem ist hier bis in das Jahr 1528/29 das Fortbestehen einer Außenstelle des Klosters Haina nachweisbar.

(hessenARCHÄOLOGIE, 2015)

Literatur

Knappe, Rudolf (2000)
Mittelalterliche Burgen in Hessen. Gudensberg-Gleichen.
Sippel, Klaus (2003)
Die Aulesburg bei Haina (Kloster). Führungsblatt zum Gründungsort des Zisterzienserklosters Haina im Kreis Waldeck-Frankenberg. (Archäologische Denkmäler in Hessen, 156.) Wiesbaden.

Ruine der Aulesburg bei Haina-Löhlbach

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Archäologie, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archäologische Grabung

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„Ruine der Aulesburg bei Haina-Löhlbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-114209-20150202-2 (Abgerufen: 24. April 2024)
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