Als einziges barockes Jagdschloss im Umkreis von Koblenz überstand das Schloss Engers die Zerstörungskriege während der Französischen Revolution. Zu Beginn des 19. Jahrhundert gehörte das Schloss Engers zunächst dem Herzogtum Nassau. 1815 benahm der preußische Staat das gesamte Areal und richtete dort eine Gartenbaumschule und Lehranstalt für Baumzucht ein. 1863 zog eine der angesehensten preußischen Offiziersschulen in das Schloss. Die Akademie blieb bis 1914 bestehen.
Im Ersten Weltkrieg diente das Schloss als Lazarett und ab 1928 als orthopädische Klinik für Kriegsinvalide. 1990 verkaufte die Klinik den Schlossbau an das Land Rheinland-Pfalz. Nach umfassender Renovierung und Umrüstung für musikalische Zwecke wurde das Schloss 1995 der Stiftung Villa Musica übergeben und 1999 an sie verkauft.
Das ehemalige kurfürstliche Schloss steht unter Denkmalschutz und ist im Nachrichtlichen Verzeichnis der Kulturdenkmäler des Kreises Neuwied eingetragen (Stand 11.01.2021). Der Eintrag lautet:
„Schloss der Fürsten zu Wied Schloßstraße 1, 3 und Elfriede-Seppi-Straße 5 (Denkmalzone)
Schlossanlage, 1706 begonnen, Architekt J. L. Rothweil, 1748-56 unter Behagel von Adlerskron, Frankfurt,
vollendet; Corps de logis, breitgelagerter Mansarddachbau, Mittelrisalit, 1707-13; Stuckatur 1714/15, Giovanni
Battista Genone und Eugenio Castelli; Nebentrakte 1707/1748-56, eingeschossiger siebensachsiger
Mansarddachbau; dreiachsige Eckpavillons; Wachhäuschen, 1719/20; Eisengitter, 1887; ausgedehnter
Schlosspark mit ehem. Fasanerie, zweistöckiger Pavillon“
(Miriam Lux, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet
www.schloss-engers.de: Schloss Engers, Geschichte (abgerufen 02.01.2015)