Abtei Rommersdorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neuwied
Kreis(e): Neuwied
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 27′ 24,76″ N: 7° 32′ 15,07″ O 50,45688°N: 7,53752°O
Koordinate UTM 32.396.187,09 m: 5.590.452,33 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.396.220,65 m: 5.592.248,73 m
An der Stelle der ehemaligen Prämonstratenserabtei befand sich wahrscheinlich vorher der Herrenhof der Freien von Rommersdorf. Das genaue Gründungsdatum von Rommersdorf ist jedoch nicht bekannt. Allerdings weisen alle Indizien daraufhin hin, dass die Gründung im Jahr 1117 erfolgte. In der Kapelle des Hofes befand sich ein Benediktinerkonvent, das jedoch aufgrund unzureichender wirtschaftlicher Bedingungen 1125 den Hof wieder verließ.
Im Jahre 1135 erfolgte eine Neugründung durch den Trierer Erzbischof Albero von Montreuil, der Brüder des Prämonstratenserordens aus Belgien zur Wiederbesiedlung veranlasste. 1210 wurde die kreuzförmig konzipierte Pfeilerbasilika eingeweiht.

Ein Brand im Jahr 1541 beschädigte die Kirche jedochso stark, dass das Nordschiff abgerissen werden musste, wodurch die Kreuzform verloren ging.
Nach dem Dreißigjährigem Krieg und den Franzoseneinfällen wurde 1698 damit begonnen, die baufällig gewordenen Klostergebäude zu erneuern. Hierbei entstanden in barockem Stil das Westportal und zwei Flügel des Abtsgebäudes unter Einbeziehung des Westflügels des ehemaligen Kreuzgangs.
Aufgrund der politischen Entwicklungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts wurde nach der Säkularisierung durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 das Kloster aufgehoben, welches im Rahmen der Gebietsentschädigungen an die Grafen von Nassau-Usingen fiel. 1820 wurde das Kloster an den Freiherrn von Stolzenberg versteigert; seitdem wird das Kloster als Gutsbesitz verpachtet. 1875 wurde die Turmhaube durch einen Blitzschlag zerstört, 1913 stürzte nach einem Brand das Kirchengewölbe ein. Der äußerliche Verfall des Klosters war nicht aufzuhalten.

Im Jahre 1972 entstand als Bürgerinitiative der Förderkreis Rommersdorf e.V. Er hatte zum Ziel, die verbliebenen Baulichkeiten des Klosters zu retten und zu sanieren. 1976 übernahm die Nachfolgeorganisation Abtei Rommersdorf-Stiftung die historische Bau- und Gartensubstanz und betrieb die Restaurierung. Das Kirchenschiff wurde wieder überdacht und der Kirchturm erhielt eine Barockhaube. Zwei der alten Kreuzgangflügel sind nach alten Befunden farblich ausgemalt worden und der seinerzeit in das Abtsgebäude intergierte Westflügel wurde neu errichtet. Auch die Abtskapelle, die frühere Sakristei und der Kapitelsaal wurden baulich saniert. Auch die jüngeren barocken Baubestandteile, der Französische Garten, die Englische Parkanlage und der Kräutergarten im Innenhof wurden wieder in ihrer alten Pracht errichtet.

1977 wurde die Abtei Rommersdorf zum Kulturdenkmal von besonderer nationaler Bedeutung erklärt.

(Miriam Lux, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Internet
www.neuwied.de: Abtei Rommersdorf (abgerufen 02.01.2015)

Literatur

Gränitz, Frauke; Grundmann, Luise; Fischer, Heinz (Hrsg.) (2003)
Das Mittelrheinische Becken. (Landschaften in Deutschland, Werte der Deutschen Heimat, 65.) Köln, Weimar u. Wien.

Abtei Rommersdorf

Schlagwörter
Ort
56566 Neuwied - Heimbach-Weis
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1117 bis 1135

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„Abtei Rommersdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-110917-20150102-3 (Abgerufen: 24. April 2024)
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