Bereits seit 1911 existierte ein ‚Verein für Altertumskunde und Heimatpflege des Kreises Neuwied‘. Bald reichten jedoch die weitläufigen Speicherräume des Dachgeschosses der Kreisverwaltung nicht mehr aus und die Stadt stellte eine alte, nicht mehr benutzte Schule zur Verfügung, in der die Funde der Altertumskunde untergebracht werden konnten. Allerdings war eine übersichtliche Präsentation der Ausstellungsstücke auf diese Weise nicht möglich.
Nachdem die Hochwasser von 1919/1920 und 1924 in das Schulgebäude eindrangen und manches wertvolle Schmuckstück verdarben, blieb dem Verein nichts anderes übrig, als seine Sammlung dem Kreis Neuwied zu schenken. Damit hatte der Kreis die Verpflichtung übernommen, ein Museum zu bauen. Die Stadt Neuwied stellte das Grundstück dafür zur Verfügung. Im Juni 1928 fand schließlich die Eröffnungsfeier des Museums statt.
Heute gehört das Kreismuseum mit seiner reichen Sammlung zu den bedeutendsten Museen des Mittelrheins. Über vier Etagen können die Sammlungen betrachtet werden. Ferner bietet der neoklassizistische Festsaal den Rahmen für zahlreiche kulturelle Veranstaltungen. Einen Sammlungsschwerpunkt stellt die Wohnkultur des 18. und 19. Jahrhunderts dar, insbesondere das Repertoire an Luxusmöbeln der Neuwieder Kunstschreiner Abraham und David Roentgen. Weiterhin beherbergt das Kreismuseum zahlreiche Funde der Vor- und Frühgeschichte, die bei Grabungen gemacht wurden.
(Miriam Lux, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet
www.kreis-neuwied.de: roentgen museum neuwied (abgerufen 21.11.2016)