Nach der Gründung der Stadt Neuwied im Jahr 1653 gehörten die Mennoniten zu den ersten Neubürgern der Stadt. Die Angehörigen der protestantischen Glaubensgemeinschaft (eine evangelische Freikirche, die auf die Täuferbewegungen der Reformationszeit zurückgeht) sind aufgrund der 1662 eingeführten Neuwieder Stadtrechtsprivilegien des Grafen Friedrich III. von Wied nach Neuwied gezogen, zu denen die Religionsfreiheit zählte. 1680 erhielten sie die gräfliche Konzession und wurden mit einer Duldungsurkunde von der Pflicht, den reformierten Gottesdienst zu besuchen, entbunden.
In den Jahren 1766-1768 errichteten die Mennoniten an der Stelle eines der ältesten Häuser der Stadt gegenüber dem Schloss einen Kirchenbau im bürgerlich-barocken Stil. Ein Jahr später wurde das Pfarrhaus angebaut. 1860 erhielt die Kirche einen Turm, der der einzige auf einer deutschen Mennonitenkirche blieb. Anlässlich seiner Vermählung stiftete Fürst Wilhelm zu Wied 1871 der Kirche eine Glocke, die heute sich heute im Neuwieder Kreismuseum befindet. 1979 wurde die Mennonitenkirche von der fürstlich-wiedischen Verwaltung gekauft, als sie für die Gemeinde zu klein geworden war.
1985 brannte das seit 1978 unter Denkmalschutz stehende Gebäude aus und wurde von der Stadt Neuwied 1991 in der ursprünglichen Form wieder hergestellt. Heute befindet sich in der ehemaligen Mennonitenkirche die Städtische Galerie, die 1992 eröffnet wurde.
(Miriam Lux, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Literatur
Backes, Magnus; Merian, Hans (1986)
Neuwied. Schloss und Stadtkern. (Rheinische Kunststätten, Heft 310.) Neuss.
Kreisverwaltung Neuwied (Hrsg.) (2001)
Architekt(o)uren im Landkreis Neuwied. Neuwied.
Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2012)
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