Empfangsgebäude des Bahnhofs Brühl

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Gemeinde(n): Brühl (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Erft-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 49′ 45,05″ N: 6° 54′ 44,23″ O 50,82918°N: 6,91229°O
Koordinate UTM 32.352.975,20 m: 5.632.906,51 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.564.318,23 m: 5.633.040,54 m
  • Empfangsgebäude des Brühler Personenbahnhofs (2014)

    Empfangsgebäude des Brühler Personenbahnhofs (2014)

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  • Frontansicht von Westen auf das Empfangsgebäude des Bahnhofs Brühl (2017).

    Frontansicht von Westen auf das Empfangsgebäude des Bahnhofs Brühl (2017).

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  • Bahnhofsgebäude Brühl und Parkanlage von Schloss Brühl (2020)

    Bahnhofsgebäude Brühl und Parkanlage von Schloss Brühl (2020)

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  • Empfangsgebäudes des Bahnhofs Brühl von der Gleisseite (2014)

    Empfangsgebäudes des Bahnhofs Brühl von der Gleisseite (2014)

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  • Empfangsgebäude des Personenbahnhofs Brühl mit Ausrichtung auf das Schloss Augustusburg (2014)

    Empfangsgebäude des Personenbahnhofs Brühl mit Ausrichtung auf das Schloss Augustusburg (2014)

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  • Empfangsgebäude des Personenbahnhofs Brühl (2014)

    Empfangsgebäude des Personenbahnhofs Brühl (2014)

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Die Bonn-Cölner Eisenbahn-Gesellschaft vollendete 1845 das von Johann Peter Weyer entworfene Empfangsgebäude des Brühler Personenbahnhofs. Das symmetrische Bauwerk mit Uhrenturm ist auf das Schloss Augustusburg ausgerichtet, welches ab 1840 als königliche Residenz diente. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts steht das Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz. In den letzten Jahren führte die Stadt Brühl aufwendige Sanierungsarbeiten durch.

Bau und Lage
Das Empfangsgebäude des Brühler Personenbahnhofs liegt an der Linken Rheinstrecke, die im Jahr 1844 von der Bonn-Cölner Eisenbahn-Gesellschaft zwischen Köln und Bonn für den Schienenverkehr freigegeben wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Schloss Augustusburg.
Der Architekt und Kölner Stadtbaumeister Johann Peter Weyer (1794-1864) entwarf das Stationsgebäude. Die Pläne ließ sich König Friedrich Wilhelm IV. sogar höchstpersönlich zur Genehmigung vorlegen. Ein Jahr nach der offiziellen Eröffnung des Bahnhofs, spätestens zum hohen Besuch der englischen Königin Victoria am 10. August 1845, war das Empfangsgebäude fertig gestellt.

Architektur
Das zweigeschossige verputztes Bauwerk mit rechteckigem Grundriss war mit einem flachen Walmdach und einem hohen Aussichtsturm inklusive Uhr und Fahnenstange ausgestattet. Rings um das Erdgeschoss schloss sich ein offener Laubengang an, dessen Dach bis unter die Sprossenfenster des Obergeschosses reichte. Der Zugang zu den Gleisen erfolgte ebenerdig von den beiden Wartesälen aus. Die Achse des Bahnhofsgebäudes war auf das Schloss Augustusburg ausgerichtet, welches 1840 in die Liste der zu benutzenden königlich-preußischen Schlösser aufgenommen worden war und somit als königliche Residenz diente.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sollte im Rahmen umfangreicher Umbaumaßnahmen am Bahnhof auch ein neues Empfangsgebäude entstehen. Die Pläne wurden aufgrund des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs jedoch wieder verworfen. Im Laufe der Zeit hatte das Stationsgebäude sein Aussehen bereits stark verändert: Der umlaufende Laubengang war weitgehend durch ein massives Untergeschoss ersetzt und südlich war eine Wartehalle angebaut worden, die später als Bahnhofsgaststätte diente.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof Brühl stark beschädigt und das Empfangsgebäude blieb viele Jahre in seinem halb verfallenen Zustand. Vorübergehend plante die Bundesbahndirektion das Bauwerk abzureißen, nahm aber zu Beginn der 1960er Jahre von dieser Idee wieder Abstand. Nachdem das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt worden war, führte die Bundesbahndirektion 1963 eine grundlegende Renovierung durch.

Sanierung
Im Hinblick auf die exponierte Lage des Bahnhofs in unmittelbarer Nachbarschaft zur Welterbestätte Schlösser Augustusburg und Falkenlust beschloss der Brühler Stadtrat im April 2009 die Umgestaltung des Brühler Bahnhofs und des Bahnhofsumfeldes. Im Oktober 2009 erhielt die Stadtverwaltung einen Zuwendungsbescheid aus dem Investitionsprogramm Nationale UNESCO-Welterbestätten für die Sanierung des Brühler Bahnhofsgebäudes.

Inzwischen steht die bauliche und denkmalpflegerische Sanierung des Brühler Empfangsgebäudes kurz vor der Fertigstellung. Der im Jahr 1961 abgerissene Uhrenturm ist neu aufgebaut. In Kürze werden die ursprünglich vorhandenen Klapp-Fensterläden im ersten Obergeschoss wieder angebracht.
Im Gebäudeinneren wurden die Fachwerkwände freigelegt, die historische Treppe saniert und ein Oberlicht installiert. Das Erdgeschoss wird zu einem hellen Gastraum mit rund 80 Sitzplätzen ausgebaut. Im Obergeschoss entsteht ein Mehrzwecksaal für Gesellschaften, Konferenzen, Seminare und Vorträge. Ein separates Treppenhaus mit Aufzug ermöglicht die barrierefreie und unabhängige Nutzung beider Geschosse. Nach der Fertigstellung soll das Empfangsgebäude verpachtet werden. Der südliche Gebäudeflügel wird als Infocenter der Deutschen Bahn AG genutzt.

(Anne Stollenwerk, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2014, mit freundlicher Unterstützung der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat und Kulturpflege)

Internet
de.wikipedia.org: Bahnhof Brühl (Abgerufen: 04.12.2014)
www.bruehl.de: Gestaltung Bahnhof und Umfeld (Abgerufen: 04.12.2014)
sdnetrim.kdvz-frechen.de: Stadt Brühl: Vorlage 355/2014 „Umgestaltung Bahnhofsvorplatz“ (Abgerufen: 04.12.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 10.10.2018)
www.ksta.de: Bahnhofsvorplatz - Umgestaltung in greifbarer Nähe (Kölner Stadt-Anzeiger vom 21.11.2014, abgerufen: 04.12.2014)
www.rundschau-online.de: Brühler Bahnhof - Sanierung wird teurer als geplant (Rhein-Erft Rundschau vom 17.03.2014, abgerufen: 04.12.2014)
life-in.de: Brühl Stadtportal lokal vom 08.07.2011: Das Brühler Bahnhofsgebäude wird saniert (Abgerufen: 04.12.2014)

Literatur

Drösser, Wolfgang (2005)
Brühl: Geschichte; Bilder, Fakten, Zusammenhänge. Bonn.
Leven, Hans-Joachim / Förderkreis Eisenbahngeschichte Brühl e.V. (Hrsg.) (1994)
Schienenwege in Brühl 1844-1994. Ein Beitrag zur Brühler Stadtgeschichte. Brühl.
Semmler, Horst (1994)
150 Jahre Eisenbahn Bonn – Köln. Nordhorn.

Empfangsgebäude des Bahnhofs Brühl

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Max-Ernst-Allee
Ort
50321 Brühl
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1844 bis 1845

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„Empfangsgebäude des Bahnhofs Brühl”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-108806-20141204-3 (Abgerufen: 25. April 2024)
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